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Wie ein Schweizer Bauer eine Weltneuheit schafft

Seit zehn Jahren baut Stefan Krähenbühl Süsskartoffeln an. Bei der Verarbeitung fallen viele Abfälle an, die er nicht mehr wegwerfen oder an seine Kühe verfüttern wollte. Also begann er, Süsskartoffeln zu destillieren. Das Ergebnis ist der «Gintoffel», ein Süsskartoffel-Gin. 

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Landwirt Stefan Krähenbühl führt den «Biohof am Murtensee». Zusammen mit etwa sieben Angestellten betreut er rund 50 Kühe, 220 Legehennen und 5 Pferde auf einer Fläche von knapp 50 Hektaren Land. Dem Namen seines Hofs entsprechend arbeitet Krähenbühl nach den Richtlinien von Bio Suisse. Neben Gemüse und Kartoffeln baut er auch Süsskartoffeln an. 

Ein wichtiges Anliegen ist es Krähenbühl, sich aktiv gegen Lebensmittelverschwendung einzusetzen, wie er auf seiner Webseite schreibt. Mit dem «Zero Food Waste» seiner Süsskartoffeln ist ihm sogar eine Weltneuheit gelungen. Denn Stefan Krähenbühl stellt aus dem «Süsskartoffel-Abfall» Gin und Likör her.

Vom Grossvater inspiriert

Die Produktion von Süsskartoffeln ist aufwändig und erfordert viel Handarbeit, erklärt Stefan Krähenbühl gegenüber den «Freiburger Nachrichten». Er setzt die Süsskartoffeln gestaffelt und jätet die Felder teilweise von Hand. «Wir legen jede Süsskartoffel von Hand ins Kistli», wird Stefan Krähenbühl von der Zeitung zitiert. Da die Schale viel feiner ist als bei Kartoffeln, erntet er nur halbmaschinell. Dieses «wertvolle Produkt» einfach wegzuwerfen oder an die Kühe zu verfüttern, ist ihm zu schade.

Die Süsskartoffel

Die Süsskartoffel ist eine Nutzpflanze, die zur Familie der Windengewächse gehört und also nicht mit der Kartoffel verwandt ist. Aber auch sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Es ist eine mehrjährige krautige Kletterpflanze mit variablen Blattformen, deren Speicherwurzeln als Nahrungsmittel genutzt werden. Sie hat einen süsslichen Geschmack und eine weiche Konsistenz. Süsskartoffeln benötigen ein warmes Klima und werden weltweit angebaut, wobei China der grösste Produzent ist.

Agroscope führte 2015 erstmals Anbauversuche mit Süsskartoffeln im Schweizer Mittelland durch. «Da die Nachfrage das Angebot weit übersteigt, sind die Preise hoch und die Produzenten profitieren von einer interessanten Gewinn­marge», schreibt Agroscope.

Auf der Suche nach einer Lösung hat sich Krähenbühl an seinen Grossvater erinnert. Dieser habe ihm viele Geschichten vom Krieg erzählt und wie wichtig es damals war, nichts zu verschwenden. Man habe die Produkte für die Winterzeit gedörrt, eingemacht und eben auch Schnaps daraus produziert. Und so sei Krähenbühl auf die Idee gekommen, aus den nicht zum Verzehr geeigneten Süsskartoffeln Schnaps herstellen zu lassen, schreibt die «Freiburger Nachrichten». Es handelt sich dabei um rund etwa 5 Tonnen oder rund 5 Prozent der gesamten Süsskartoffel-Produktion, die er als viertklassige Ware nicht absetzen kann.

Schwierige Suche nach Brennerei

Krähenbühl brennt den Schnaps allerdings nicht selbst. Die Suche nach einer geeigneten Brennerei habe sich als schwierig erwiesen. Viele hätten ihm gesagt, er solle es vergessen, denn schon die Herstellung von Kartoffelschnaps erfordere viel Geschick. Wie wäre es dann erst mit der Süsskartoffel? Doch bei Manuela Schwab aus Oberwil bei Büren fand er eine Brennerei, die bereit war, seine Wünsche umzusetzen. Dort verwandeln sich nun seit fünf Jahren die «geretteten» Süsskartoffeln in den «Gintoffel», ein Gin mit 45 Prozent Alkoholgehalt.

 

 

 

 

 

 

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Ein Beitrag geteilt von Stefan Krähenbühl (@biohof_am_murtensee)

«Es ist eine Weltneuheit, sonst gibt es nirgends Gin aus Süsskartoffeln» wird Krähenbühl von der «Freiburger Nachrichten» zitiert. Durch die Destillation der Süsskartoffeln wird reiner Alkohol hergestellt. Diesen aromatisiert die Destillateurin mit Wacholderbeeren, Kräutern, Wurzeln, Gewürzen und Früchten. Die Idee, auch einen Likör aus Süsskartoffeln herzustellen, stammt von Manuela Schwab. Den Gintoffel gibt es in den Grössen 100, 250 und 500 Milliliter.

-> Lesen Sie dazu auch ein «Schweizer Bauer»-Interview mit Stefan Krähenbühl: «Jetzt braucht es ein Trampeln von uns Bauern»

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Emilie Jaberg | 21.03.2025
    Sicher haben sie auch von andern Kartoffeln Schalen,
    wenn sie getrocknet werden und gemahlen bekommen sie einenwertvollen Dünger. Er enthält Stickstoff, Magnesium, Phosphor und Kali. Diese Angaben stammen von einem Gärtnermeister. Ich verwende ihn schon einige Jahre.
    Meine Überlegung es gibt viele Heutrochnungsanlagen, wenn man die ganze Regipn gewinnen könnte dass alle die Schalen abgeben würde und ab und zu in einer Mühle mahlen lassen , abfüllen und verkaufen. So könnte man den Düngermangel beheben. Vielleicht für einen innovativen Arbeitslosen.
    • Holsteinkuh | 21.03.2025
      genau so machen wirs Emilie und die Welt ist wieder in Ordnung ¨!!
    • Emmaus | 22.03.2025
      Das wäre jedenfalls sinnvoller, als Schnaps brennen.
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