Die Landwirte fordern eine sofortige Regulierung.
«Wir fordern ein schnelles und entschlossenes Eingreifen der kantonalen Behörden, um die Sicherheit der Herden zu gewährleisten und die Freilandhaltung zu erhalten», hiess es an einer Medienkonferenz der Westschweizer Landwirtschaftsverbände Prométerre und Agora am Mittwoch auf dem Landgut des betroffenen Bauern. Dieser Angriff verheisse nichts Gutes für die kommende Weidesaison, warnten sie.
«Schwellenwert weit überschritten»
Der Angriff habe sich gegen eine Herde gerichtet, die unter Bedingungen gehalten wurde, die den eidgenössischen Schutzanforderungen entsprachen, hiess es weiter. «Es besteht kein Zweifel, dass der in der am 1. Februar 2025 revidierten eidgenössischen Jagdverordnung festgelegte Schwellenwert, der eine Regulierung erlaubt, weit überschritten ist», sagten die Vertreter von Prométerre und Agora. Ohne ein rasches Eingreifen seien weitere Angriffe zu erwarten, warnen die Verbände.
Die Bauern würden sich an die Regeln. «Sie schützen ihre Tiere, investieren in Zäune und passen ihre Praktiken an», schreiben Prométerre und Agora. Die Zukunft der Viehzucht hänge von einer konkreten und entschlossenen Unterstützung ab. «Damit die Sömmerung fortbestehen kann, müssen emotionale Haltungen einem rationalen Handeln weichen. Nur so kann ein dauerhaftes Zusammenleben ermöglicht werden», halten die beiden Organisationen fest.
Es handle sich um den ersten Wolfsangriff auf eine Herde im Jahr 2025, teilte der Kanton mit. Bislang hatten die Behörden seit dem 7. Januar nur vereinzelte Luchsangriffe registriert, insbesondere im Lavaux und im Chablais. Dies geht aus der vom Kanton regelmässig aktualisierten Tabelle der Raubtierangriffe auf Nutztiere hervor. Der letzte Angriff, der dem Wolf zugeschrieben wurde, fand am 14. November 2024 statt.
Problematisches Rudel
Der Kanton Waadt hatte im vergangenen Sommer zum ersten Mal angekündigt, ein ganzes Wolfsrudel eliminieren zu wollen. Er hatte seinen Antrag mit der «besonders hohen Anzahl von Raubtieren» dieses Rudels trotz der bisherigen Regulierungsmassnahmen begründet. 2023 waren bereits drei in diesem Rudel geborene Jungtiere abgeschossen worden.
Im August schickten die Behörden ein Gesuch nach Bern, um sieben Tiere des Rudels am Mont Tendre zu erlegen. «Das Bafu hat das Regulierungsgesuch des Kantons Waadt für das Rudel des Mont Tendre am 3. September 2024 angenommen», sagte eine Sprecherin am 9. September gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA . Das Rudel, das für drei Viertel der Angriffe im Waadtländer Jura verantwortlich ist, gilt als problematisch. Drei Tiere dieses Rudels wurden bislang geschossen.
Im Frühjahr 2022 hatte sich ein Wolfspaar am Mont Tendre niedergelassen. 2023 kam es zu rund einem Dutzend Angriffen auf Jungrinder.
Eine Schande für jeden normal denkenden Erdenbürger und Schweizer-Steuerzahler !