Die in Zermatt gestrandeten Touristen konnten den Ort ab 14.30 Uhr mit dem Zug verlassen. Auch die Anreise war wieder möglich. Die Strasse zwischen Visp und Täsch war wieder geöffnet. Autofahrer konnten am Samstag auch wieder nach Saas Fee fahren. Auf der Karte des Bundesamtes für Strassen (Astra) Truckinfo wurden keine Störungen mehr zwischen Saas Fee und Visp angezeigt.
Zermatt und Saas Fee waren seit Donnerstag, als weite Teile des Kantons unter einer dicken Schneedecke lagen, von der Aussenwelt abgeschnitten. Auch andere Gemeinden im Oberwallis waren betroffen. Das kantonale Führungsorgan zeigte sich zuversichtlich, dass alle bis Samstagabend wieder erreichbar sein würden. Die Lage hatte sich ab Freitag stabilisiert, als die besondere Lage im Kanton aufgehoben wurde.
Lawinengefahr bleibt gross
Trotz der Entspannung der Lage rieten die Walliser Behörden am Samstag weiterhin zur Vorsicht. Im Kanton gingen mehrere Lawinen nieder, vor allem im Oberwallis, wie Stève Léger, Sprecher der Kantonspolizei, am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Und das Risiko von Lawinen bleibe gross, da zwischen Samstag und Sonntag eine starke Schneeschmelze erwartet werde.
Auch die Gefahr von umstürzenden Bäumen bestehe weiterhin, so Léger. Die Polizei empfahl der Bevölkerung deshalb, auf Waldspaziergänge mindestens bis Dienstag zu verzichten.
4695 Anrufe bei Notzentrale
Der Wasserstand der Rhone blieb normal, die Seitenflüsse standen aber weiterhin unter Beobachtung. Ansonsten sei die Lage «insgesamt eher gut», so Léger. Zwischen Mittwoch und Freitag seien 4695 Anrufe bei der Zentrale eingegangen. Verletzt wurde demnach niemand.
Längere Zeit gesperrt bleibt mit dem Tunnel am Grossen St. Bernhard eine der wichtigen Transitachsen vom Wallis nach Italien. Eine grosse Lawine hatte am Donnerstag eine Galerie auf der Walliser Seite des Tunnels auf einer Länge von 300 Metern beschädigt. Die Sperrung dürfte nach Behördenangaben bis mindestens kommenden Freitag bestehen bleiben.