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450 Jahre Schwyzer Sennenchilbi

1575 fand die erste Sennenchilbi der Sennengesellschaft Schwyz statt. Sie gilt als die älteste ihrer Art und feiert am Wochenende ihr 450-Jahr-Jubiläum. Warum auch Appenzeller Sennen in der Geschichte der Schwyzer Sennengesellschaft eine Rolle spielten, geht weit zurück. 

Am Wochenende vom 25. und 26. Januar lädt die Sennengesellschaft Schwyz zur Jubiläums-Chilbi ein. Die Sennenchilbi findet seit 1973 wieder alle vier Jahre am letzten Sonntag im Januar statt.

«Senne-Meitli»

Höhepunkt ist der Festumzug am Sonntagnachmittag. Ein Festgottesdienst und musikalische Unterhaltungen bilden den Rahmen der Sennenchilbi. Zentrum des Festes ist der Hofmattplatz in Schwyz.

Das traditionelle Fest ist ein Höhepunkt im Vereinsleben der Sennengesellschaft Schwyz. Im Mittelpunkt stehen traditionelles Handwerk, Brauchtum und Volksmusik. Die Chilbi soll auch die Verbundenheit zwischen der Land- und der Dorfbevölkerung stärken. Heute ist die Chilbi aber auch für viele Touristen eine Attraktion. Die mit der Sennenchilbi verbundenen Traditionen reichen 450 Jahre zurück. Dazu gehören auch die «Senne-Buebe», ledige, junge Männer, die jeweils von einem «Senne-Meitli» begleitet werden. Früher entstand aus diesem Zusammensein an der Chilbi ein Bund fürs Leben. 

Gegründet im Jahr 1575

Im Jahr 1575, also vor 450 Jahren, wurde die Sennengesellschaft Schwyz gegründet. Sie entstand zu einer Zeit, als das Hirtenbrauchtum im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben noch eine dominierende Bedeutung hatte. Ursprünglich hatten diese Vereinigungen einen stark religiösen Charakter und dienten dem Schutz vor Seuchen und Naturkatastrophen, die Bauern, Sennen, Hirten und Älpler bedrohten, schreibt die Schwyzer Sennengesellschaft. Im selben Jahr fand auch die erste Chilbi statt. 

Der Volksglaube machte damals Dämonen und Geister für schlimme Ereignisse verantwortlich, vor denen man sich schützen wollte. In Verbindung mit einem kirchlichen Segen wurden deshalb Bruderschaften gegründet, um die Solidargemeinschaft zu fördern und gemeinsam gegen die «bösen Geister» vorzugehen. Der «Bote der Urschweiz» hat in den Archiven gestöbert und Hinweise wie diesen gefunden: Im Jahr 1575 «hand gemeine Käs-Sännen jrer Seelen Heyll betrachtet unnd eine gemeyne Bruderschafft uffgericht ». Jeder neue Käser war verpflichtet, der Bruderschaft beizutreten.

Steigende Nachfrage nach Sennen

Ab dem Spätmittelalter intensivierten die Schwyzer den Handel mit den aufstrebenden Städten. Die Nachfrage nach Milch- und Fleischprodukten stieg. Die Alpweiden wurden durch Rodung vergrössert und intensiver genutzt. Mit dem Wachstum der Alpwirtschaft und der Käseproduktion stieg auch der Bedarf an Sennen und Hirten.

Programm

Samstag, 25. Januar 2025

20.00 Uhr Tanz im Alphüttli

Sonntag, 26. Januar 2025

09.00 Uhr Sennengottesdienst

14.00 Uhr Grosser Umzug durchs Dorf

Anschliessend folkloristische Darbietungen im MythenForum Schwyz. Hier können Sie den  Festführer herunterladen. 

Erstaunlich sei, dass der Schwyzer Sennengesellschaft viele Appenzeller angehörten, schreibt der «Bote der Urschweiz». So seien einst von 235 Mitgliedern mehr als die Hälfte aus dem Appenzellerland gekommen. Ein Grund dafür war, dass der Kanton Schwyz im 16. Jahrhundert zu wenig Sennen hatte und also auf Unterstützung angewiesen war. Ein weiterer Grund für die vielen Appenzeller Sennen in Schwyz ist religiöser Natur.

Sennen aus dem Appenzeller-Land

Die religiösen Spannungen der Reformation führten 1597 zur Teilung Appenzells in die Halbkantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. Innerrhoden blieb katholisch, während Ausserrhoden reformiert wurde. Viele Appenzeller fanden daraufhin im katholischen Kanton Schwyz eine neue Heimat, schreibt der «Bote der Urschweiz». 

Da die Appenzeller, im Umgang mit Grossvieh und der Käseherstellung gut vertraut waren, fanden sie im Kanton Schwyz rasch Arbeit, auch als Sennen. Und die Appenzeller haben in Schwyz nicht nur gearbeitet. «Es gibt heute mit grösster Wahrscheinlichkeit keinen alteingesessenen Schwyzer, in dessen Adern nicht auch Appenzellerblut fliesst», schreibt der «Bote der Urschweiz».

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