950 Tonnen Kies, Sand und Stein trafen am Montagmorgen mit Verspätung via Güterzug aus Göschenen in der Nähe des Industriehafens in Flüelen ein. Dort wurde es unter den Augen von Gemeindepolitikern, Mitarbeitenden der Bauherrschaft und Medienschaffenden auf ein Klappschiff verladen.
Das Gestein wurde anschliessend zum Schüttgebiet Schanz in Seedorf gebracht. Dort wurde das Material aus der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels durch das Öffnen von Klappen in den Urnersee gekippt. Laut den Projektverantwortlichen sollen fortan täglich zwei Güterzüge mit 950 Tonnen Gestein den Industriehafen erreichen, ab Ende November bis Ende März 2025 sollen es gar vier Güterzüge pro Tag sein. Total sollen 5 Millionen Tonnen Gestein im Urnersee versenkt werden.
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Mit der Seeschüttung wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Lebensraums im Urnersee geleistet, sagte der Urner Regierungsrat Christian Arnold (SVP) an der Medienorientierung. Eine Erfolgsgeschichte werde fortgesetzt. «Ziel ist es, das Leben unter Wasser zu fördern und neue Lebensräume zu schaffen», sagte der kantonale Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektor.
Bereits in den Jahren 2001 und 2008 erfolgte eine erste Seeschüttung mit Gestein vom Gotthard-Basistunnel und dem Umfahrungstunnel von Flüelen. Damit wurden drei Naturschutz- und drei Badeinseln geschaffen.
Von den damals neu geschaffenen knapp zwei Hektar Flachwasserzonen – also Gebiete, wo der See maximal zehn Meter tief ist – hätten verschiedene Wasserpflanzen, Fische und Wirbellose profitiert, sagte Arnold. So seien 2001 elf Arten Wasserpflanzen gezählt worden, im Jahr 2015 waren es fast doppelt so viele.
Eine Unterwasserschürze schützt vor Trübung
In der letzten Etappe der Seeschüttung sollen in den Gebieten Schanz und Allmeini rund sieben Hektar neue Flachwasserzonen entstehen. Die Arbeiten erfolgten unter strengen Umweltauflagen, sagten die Projektverantwortlichen. So komme bei der schwimmenden Andockstelle, der sogenannten Pontonanlage, eine Unterwasserschürze zum Einsatz. Diese sorge dafür, dass der See beim Ausschütten des Gesteins möglichst wenig getrübt wird.
Zudem wird ein temporärer Damm gebaut, der das Seeufer schützen soll und den Badebereich vor Fremdstoffen und Trübungen abtrennt. «Nach dem Abschluss der Schüttungen wird der Damm in die neue Flachwasserzone integriert», sagte Roland Senn, Projektleiter der Seeschüttung.
Die Seeschüttung kostet laut Remo Senn insgesamt 62 Millionen Franken. Bezahlt wird es durch den Bund und den Bauherrschaften.
Mit den Seeschüttungen werden Eingriffe am Südufer des Vierwaldstättersees korrigiert. Die Begradigung der Reuss ab 1851 und der Kiesabbau ab 1905 führten dazu, dass sich das Delta nicht mehr auf natürliche Weise entwickeln konnte.