Luchse sind Einzelgänger, die grosse Gebiete für sich beanspruchen. Die Reviergrösse variiert stark in Abhängigkeit von der Waldstruktur und der Dichte der Beutetiere. Sie kann bis zu 450 Quadratkilometer umfassen. Die männlichen Tiere haben grössere Reviere als die weiblichen. Gejagt wird vorwiegend in der Dämmerung und nachts.
zvg
Seit dem 11. August 2024 riss der Luchs innert weniger Tage neun Schafe, ohne diese zu nutzen. «Der Luchs scheint sich auf Schafe spezialisiert zu haben», schreibt der Kanton Schwyz. Beim Luchs handelt es sich um ein junges, männliches Tier, wie Manuel Wyss, Abteilungsleiter Jagd- und Wildtiere beim Kanton Schwyz, der Nachrichtenagentur sda sagte.
Weil ein solches Verhalten eher atypisch sei, könne nicht länger zugewartet werden, bis er weitere Schafe reisse, heisst es weiter. Diese Ansicht teilt auch die Stiftung KORA, die für die wissenschaftliche Überwachung der Luchse zuständig ist. Der Schwyzer Regierungsrat hat, gestützt auf die eidgenössischen Jagdverordnung, den umgehenden Abschuss des Luchses verfügt. Die notwendige Abschussbewilligung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) liegt vor.
Der schadenstiftende Luchs wurde im September 2023 als Waise aufgegriffen. Er wurde anschliessend im Tierpark zusammen mit zwei weiteren Jungtieren aufgezogen. Ihre Freilassung erfolgte im Mai 2024. Die Luchse werden mittels GPS-Halsbändern wissenschaftlich überwacht. Anfang August 2024 zeigten die GPS-Daten, dass einer der Luchse zum Chupferberg abwanderte. Dort tötete er anschliessend die Schafe.
