Die Aufnahme mit der Wildkamera zeigt vier Frischlinge bei Weggis.
Jagdgesellschaft Weggis
Wildschweinnachweise sind ein seltenes Ereignis im Kanton Luzern. Bisher seien hier Wildschweine immer nur als Einzeltiere gesichtet worden, schreibt die Dienststelle Landwirtschaft und Wald in einer Medienmitteilung. Die Einzeltiere hätten sich nie länger am selben Ort aufgehalten.
Heuer haben sich Wildschweine an der Rigi jedoch zum ersten Mal fortgepflanzt, sie bilden nun eine Rotte. Eine Wildkamera der Jagdgesellschaft Weggis knipste vier Frischlinge. Eine Rotte besteht mindestens aus einem Muttertier und ihren diesjährigen Jungen.
Massive Schäden
Als Allesfresser finden sich Wildschweine in den verschiedensten Lebensräumen zurecht. Am Tag halten sie sich meist versteckt und machen sich erst nachts auf die Nahrungssuche. Während die Wühltätigkeit im Wald den Boden lockert und zu einer besseren Durchlüftung führt, können auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in kurzer Zeit mitunter erhebliche Schäden entstehen. Um Konflikte möglichst zu vermeiden, sind frühzeitige Präventionsmassnahmen unerlässlich.
Wildhüter Daniel Schmid sagt gegenüber dem Bote der Urschweiz, dass besonders bei Ackerkulturen, beispielsweise Mais oder Weizen, das Feld mit einem Elektrozaun umschlossen werden sollte.
Ob die Rotte länger im Kanton Luzern verbleibt, ist unklar. «Wildschweine verschieben sich in der Regel nicht sehr grossräumig», wird Schmid in der Zeitung zitiert.
Schwarzwild-Wühlschaden in einer Weide bei Greppen im September 2025.
Dienstelle Landwirtschaft und Wald
Gesamtschweizerisch verursachten die Wildschweine von 2010 bis 2022 jährliche Schäden von 2,6 bis 4,3 Millionen Franken, zusammengerechnet über 41 Millionen Franken. Am schlimmsten erwischt es die Kantone: Aargau und Waadt mit je 6,7 Millionen, Thurgau mit 4,9 Millionen, Jura mit 4,2 Millionen, Zürich mit 3,8 Millionen und Tessin mit 3,2 Millionen Franken.
Der Kanton Aargau – gilt als einer der Hotspots für Wildschweine in der Schweiz. Die Tiere kommen nördlich der Autobahn A1 vor. Mit zahlreichen jagdlichen und nicht-jagdlichen Massnahmen wird versucht, die Schäden im landwirtschaftlichen Kulturland gering zu halten. Gemäss dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt werden pro Jahr zwischen 500 und 1500 Wildschweine erlegt.