Über das arsenhaltige Gestein hat am Mittwoch die «Rundschau» von SRF in einem Online-Beitrag berichtet. Alexander Imhof, Leiter des Urner Amts für Umwelt, bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Sachverhalt. Er wies darauf hin, dass Arsen natürlicherweise in Gestein vorkommen könne.
3000 Tonnen
Der Kanton Uri will mit Material aus dem Bau der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels den Urnersee renaturieren. Letztes Jahr wurde dazu eine Probeschüttung durchgeführt. Für diese sei Ausbruchsmaterial der Zugangsstollen für den Bau der zweiten Gotthardröhre verwendet worden, teilte Thomas Rohrbach, Sprecher des Bundesamts für Strassen Astra, auf Anfrage mit.
Für die Probeschüttung wurden 100'000 Tonnen von der Tunnelbaustelle nach Flüelen UR geliefert. Gemäss Astra enthielt eine Lieferung von 3000 Tonnen arsenhaltiges Ausbruchsmaterial. Dies hätten Kontrollen und Analysen des Astra ergeben, erklärte Rohrbach. Die Verantwortlichen der Seeschüttung seien «umgehend» informiert worden.
Behörden rechnen mit keiner Gefährdung
Gemäss Imhof wurde die Schüttung darauf unterbrochen. Das bereits im See platzierte Gestein wurde mit unbedenklichem Material überschüttet. Es sei unwahrscheinlich, dass Pflanzen oder Tiere durch das Arsen geschädigt worden seien, sagte Imhof. Dies bestätigte das Astra. Es bestehe weder kurz- noch langfristig eine Gefährdung für Mensch und Umwelt. Auch für die Mitarbeitenden der Baustelle habe zu keiner Zeit eine Gefahr durch das Arsen bestanden.
Eine Risikoabschätzung ergab, dass zwar weiterhin auch Gestein mit einem höheren Arsengehalt in den See geschüttet werden könnte, ohne dass damit Grenzwerte überschritten würden. Trotzdem entschied der Kanton Uri, dass kein Material aus den arsenbelasteten Zonen in den See geschüttet werden soll. Es gehe bei der Schüttung um eine Renaturierung, sagte Imhof zur Begründung.
Wird nun Airolo gelagert
Das Gestein mit der erhöhten Arsenkonzentration stammt gemäss Imhof von der Tessiner Seite des Gotthards. Es werde weiter in Airolo TI zwischengelagert, erklärte Rohrbach. Das Sickerwasser aus dem Zwischenlager werde auf Arsen hin analysiert.
Das Astra erklärte, «dass das arsenhaltige Material definitiv in Airolo gelagert» werde. Es werde mit einer Deckschicht zugedeckt, so dass ein Kontakt mit Luft und Boden verhindert werden könne.