/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Auf Pflanzenkrankheiten und -schädlinge achten

Sobald die Kulturen auf den Feldern und in den Obst- und Weinbauanlagen zu wachsen beginnen, starten auch die Monitoringarbeiten – kantonal und national eine wichtige Angelegenheit. Das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung des Kantons Luzern (BBZN) erklärt, wie und warum das Monitoring durchgeführt wird.

pd |

Wie das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung des Kantons Luzern (BBZN) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, beginnt das Monitoring der wichtigsten Schädlinge und Krankheiten von landwirtschaftlichen Kulturen jeweils Anfang Jahr mit den ersten Schädlingen wie dem Rapsstängelrüssler im Raps und dem Gemeinen Birnblattsauger in Birnen. Im Frühling folgen weitere Arbeiten im Reb- und Gemüsebau. Das BBZN erläutert, wie und warum das Monitoring durchgeführt wird.

In Obstbauanlagen werden ab März Fallen zur Überwachung von Schädlingen wie Apfelwickler, Schalenwickler oder Fleckenminiermotten aufgehängt. Im Acker- und Gemüsebau wird beispielsweise der Schädlingsdruck von Blattläusen oder Erdflöhen durch Suchen und Auszählen erfasst. Das Monitoring erfolgt jeweils in verschiedenen Betrieben im Kanton Luzern.

Die gesammelten Beobachtungen werden zusammen mit den aktuellen Wetterdaten in Modelle eingespeist und erlauben Einschätzungen und Prognosen des Infektions- oder Befallrisikos in unterschiedlichen Kulturen. Die Beobachtungen dienen den Beratenden als Grundlage für Empfehlungen an die Bewirtschaftenden in der Praxis. Auch können die Bewirtschaftenden eigenständig die Beobachtungen und Modelle auf verschiedenen Plattformen einsehen.

Pflanzenschutzmittel einsparen

Wie das BBZN erklärt, bestimmen das Monitoring der Schädlingspopulationen und die Überwachung der Kulturen den optimalen Zeitpunkt für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bestimmen. Denn die Mittel wirken nur in bestimmten Entwicklungsstadien der Schaderreger und werden erst eingesetzt, wenn die Schadschwelle überschritten ist oder ein Prognosemodell dies anzeigt.

Das Monitoring spart Pflanzenschutzmittel und schützt die Kulturen optimal, während es den Beratenden und Bewirtschaftenden einen Überblick über die regionale Schädlingssituation bietet und eine präzise Planung ermöglicht.

Monitoring von Quarantäneorganismen

Neben dem Monitoring der gängigsten Pflanzenkrankheiten und -schädlinge gibt es ein weiteres, durch den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst organisiertes Monitoring von sogenannten Quarantäneorganismen. Als Quarantäneorganismen gelten besonders gefährliche Schadorganismen, welche in der Schweiz nicht oder nur lokal auftreten. Die Quarantäneorganismen unterliegen einer Melde- und Bekämpfungspflicht und werden schweizweit streng überwacht. Die Früherkennung einer Ausbreitung eines Quarantäneorganismus ist essentiell, um eine erfolgreiche Tilgung zu gewährleisten.

Wohl einer der bekanntesten Quarantäneorganismen ist der aus Asien stammende Japankäfer, welcher grosse Ähnlichkeit mit den Mai- und Junikäfern hat. Er verursacht Frassschäden an Blättern, Blüten und Früchten.

Der Japankäfer

Im Engerlingstadium richtet der Japankäfer erhebliche Schäden in Wiesen- und Rasenflächen an, indem er die Wurzeln frisst. Der Japankäfer hat ein Wirtspflanzenspektrum von über 400 Pflanzenarten, darunter Kernobst, Steinobst, Reben oder Mais, und hat im Gegensatz zu den heimischen Käfern keine natürlichen Feinde. Die ersten Käfer wurden im Jahr 2017 erstmals im Südtessin gefangen und 2021 wurde dort eine Eindämmungszone ausgeschieden – diese dehnt sich weiter Richtung Norden aus. Seitdem gab es einzelne Fänge in verschiedenen Kantonen der Schweiz und die erste Population nördlich der Alpen wurde letztes Jahr in Kloten gefunden.

Zur Überwachung werden mehrere Fallen an Risikostandorten über den Kanton Luzern verteilt aufgestellt und vom Kantonalen Pflanzenschutzdienst kontrolliert, um ein Auftreten frühzeitig festzustellen und Massnahmen zu treffen. Sichtungen des Käfers müssen dem Kantonalen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden. Je früher der Käfer erkannt wird, desto grösser sind die Chancen für eine erfolgreiche Bekämpfung. – BBZN

Wie das BBZN berichtet, müssen aktuell im Kanton Luzern 17 Überwachungsaufträge umgesetzt werden, wobei über 20 Organismen überwacht werden – Tendenz steigend. Schweizweit ist in den letzten Jahren eine massive Zunahme von neuen Befallsherden von Quarantäneorganismen zu verzeichnen. Mit dem begünstigenden Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von Quarantäneorganismen und der zunehmenden Vernetzung/Globalisierung ist mit einer Zunahme von weiteren Fällen zu rechnen – auch im Kanton Luzern.

Monitoring von Quarantäneorganismen im Wald

Der kantonale Forstdienst führt er seit 2023 auf fünf definierten Flächen eine spezifische Überwachung durch. Im Fokus stehen Eschen- und Birkenprachtkäfer, aber auch die Kiefernholznematode und der Föhrenpechkrebs. In den Sommermonaten werden Fallen betreut, die Bäume auf Symptome überprüft und Proben an das zuständige Labor eingeschickt. Beispielswiese wurde so der nordische Fichtenborkenkäfer in der Ostschweiz nachgewiesen.

Das Meldeformular für besonders gefährliche Schadorganismen finden Sie  hier . Zudem können beim Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung (BBZN) unterschiedliche  Newsletter zum Thema Pflanzenschutz abonniert werden, die den aktuellen Krankheits- und Schädlingsdruck sowie Empfehlungen für Behandlungsmassnahmen enthalten.

 

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • https://Www.Waste-NDC.Pro/community/profile/tressa79906983/ | 04.07.2024
    Dieser Kommentar wurde von der Redaktion entfernt.
×

Schreibe einen Kommentar

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

Das Wetter heute in

Umfrage

Geht Ihr auf die Jagd?

  • Ja:
    53.83%
  • Nein, habe keine Ausbildung/Berechtigung:
    41.23%
  • Früher ja, jetzt nicht mehr:
    1.98%
  • Noch nicht, will Ausbildung machen:
    2.96%

Teilnehmer insgesamt: 405

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?