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«Braucht auch Betriebe, die Kalorien produzieren»

Am 22. September wird das Stimmvolk über die Biodiversitätsinitiative entscheiden. Bei den Bauern stösst das Begehren mehrheitlich auf Ablehnung. Das Nein-Komitee aus dem Kanton Schwyz warnte vor den Folgen einer Annahme der Initiative.

blu/pd |

In wenigen Wochen kommt die Initiative vors Volk. Der Abstimmungskampf nimmt Fahrt auf. Die Bauernvereinigung Schwyz (BVSZ) legte am vergangenen Freitag auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Familie Häcki in Pfäffikon SZ dar, warum sie das Begehren ablehnt.

Nicht noch mehr auf Importe abstützen

Edith Camenzind, Präsidentin der Schwyzer Bäuerinnenvereinigung, bewirtschaftet einen Bergbetrieb, der einen hohen Biodiversitätsanteil aufweist. Sie ging ihres Hofs auf die Initiative ein «Die extensive Produktion ist standortgerecht und den steilen Hängen der Rigi angepasst. Unser Beitrag zur Lebensmittelproduktion ist aber sehr eingeschränkt», führte sie aus.

Doch es brauche auch andere Betriebe. «Solche, die einen grösseren Beitrag zur Kalorienproduktion leisten können», sagte sie weiter. Die Schweiz könne sich nicht noch mehr auf Importe abstützen. Auch dort würden die Flächen knapp. «Und der Klimawandel führt in den südlichen Ländern zu grossen Ernteausfällen. So trocknet beispielsweise Europas Gemüsegarten in Spanien aus», sagte sie weiter.

22% Biodiversitätsanteil

Landwirt und Nationalrat Marcel Dettling (SVP) brachte die bereits geleisteten Beiträge der Landwirtschaft für die Biodiversität seit den 1990er-Jahren ein. «Der Biodiversitätsanteil im Kanton Schwyz beträgt 22 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, und das gesamte Kantonsgebiet ist ökologisch vernetzt. Noch nicht einmal berücksichtigt sind dabei die ökologisch wertvollen Alpflächen», sagte Dettling.

Viele Tierarten würden davon profitieren, Aber auch er warnte vor einer Zunahme der Import bei einem Ja zur Initiative: «Eine weitere Erhöhung der Schutzflächen würde die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten verstärken und ist daher kontraproduktiv.»

Produktion und Ökologie schliessen sich nicht aus

Auf dem Hof der Familie Häcki wurde gezeigt, wie in der Praxis die Bestrebungen für die Biodiversität bereist umgesetzt werden. Der Betrieb umfasst mehr als 80 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Hauptbetriebszweige sind die Milchproduktion, Viehzucht und der Obstbau.

Die künftige Betriebsleiterin Karin Häcki führte aus, dass der Anteil der Biodiversitätsförderflächen (BFF) rund ein Drittel beträgt. Die gesetzlichen Vorgaben werden damit deutlich übertroffen. Auf dem Betriebsareal würden sich Schwalben oder Turmfalken vermehren. Karin Häcki machte aber deutlich: ««Lebensmittelproduktion und Ökologie sind auf unserem Betrieb kein Widerspruch. Dazu braucht es jedoch keine weiterreichenden Gesetze.»

Biodiversitätsinitiative

Die Initiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft (Biodiversitätsinitiative)» wurde Anfang September 2020 vom Trägerverein «Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur» eingereicht. Der Trägerverein wäre bereit gewesen, sein Begehren zurückzuziehen, hätte das Parlament den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates angenommen. Dieser hätte unter anderem 17 statt wie derzeit 13,4 Prozent der Fläche für Tiere und Pflanzen zur Verfügung stellen wollen. Auch hätten Städte und Gemeinden mehr für den Schutz der Artenvielfalt unternehmen müssen.

Die Initiative will Bund und Kantone verpflichten, die Artenvielfalt, die Landschaft und das baukulturelle Erbe besser zu schützen. Sie fordert für den Erhalt der Biodiversität mehr Flächen und mehr Gelder der öffentlichen Hand. Zahlengrössen nennt sie dabei nicht. Die Organisation Pro Natura, die im Ja-Komitee mitmacht, hat als Schutzziel 30 Prozent der Fläche genannt. Schutzgebiete von gesamtschweizerischer Bedeutung müsste der Bund festlegen und kantonale Schutzgebiete die Kantone. Ausserdem verlangt die Initiative, die Natur, vielfältige Landschaften und schöne Ortsbilder auch ausserhalb von Schutzgebieten zu schonen.

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