Rund um den Jahreswechsel präsentieren wir euch in regelmässiger Folge Artikel, die 2024 auf reges Interesse gestossen sind. Dieser Artikel wurde am 11. Dezember 2024 erstmals publiziert.
Ihre Geschichte mit der Lochmatt im luzernischen Zell begann für die Bauernfamilie Kurmann mit ihren vier Kindern, als der Hof im Jahr 2008 übernommen wurde und die Käserei Bodenberg dazu kam. Josef und Agnes Kurmann kommen aus bäuerlichen Familien und haben von dort die Arbeit in der Landwirtschaft schon gut gekannt.
Agnes Kurmann liess sich aber vorerst zur Krankenschwester ausbilden. Als Agnes und Josef Kurmann den 20 Hektaren grossen Betrieb im Jahr 2008 von den Gebrüdern Wüest übernahmen, war es für sie ein Prozess zu entscheiden, in welcher Art und Weise sie den Hof bearbeiten wollen. Vier Jahre nach der Übernahme wurde der Anbindestall zu einem Freilaufstall umgebaut, und in dieser Zeit wurden auch Hochstammobstbäume für den Eigenbedarf gepflanzt.
Ein sinnstiftender Betrieb
Zielsetzung in der Hofführung war es, im Ganzen einen Sinn zu sehen, von der Produktion bis hin zum Konsumenten. Dazu gehört der fast ausnahmslose Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die Böden, die Kulturen und die Tiere werden mit Homöopathie behandelt und mit effektiven Mikroorganismen gestärkt.
Der Traum vom eigenen Hof erfüllte sich mit der Übernahme des Hofes Lochmatt durch Joseph und Agnes Kurmann-Sidler.
Rolf Bleisch
Damit sich der Kreislauf schliesst, dürfen die Kurmanns seit gut zwei Jahren einen Teil der Milch selbst in der unweit des Hofes frei gewordenen Käserei Bodenberg verarbeiten. Dazu besuchte Josef den Alpkäserkurs und erarbeitete sich das notwendige Wissen mit dem erfahrenen Käser Jürg Stalder aus Gondiswil. Viel Neues kam in der Lochmatt auf die Familie zu.
Wie die Lochmatt zur Kraftquelle wurde
Das begann morgens mit den Kühen, mit der Pflege der Nachzucht, mit der Fütterung der Mastkälber, mit der Fütterung der kleinen Ziegengruppe und der Mastschweine sowie mit den gut 40 Hühnern. Nicht vergessen durfte man die Arbeiten im Haushalt, von denen die Selbstversorgung ein wichtiger Teil ist. Danach folgten die Arbeiten in der Käserei.
So konnte es nach einem Jahr nicht weitergehen, und es musste eine zweckmässige Arbeitsaufteilung gefunden werden. Eine, die den Bedürfnissen der Familie entsprechen könnte und die die Wertschätzung und die Dankbarkeit gegenüber den Tieren und der Natur beinhaltet, sodass sich die Lochmatt zu einer Kraftquelle entwickeln könnte. So ergab sich die neue Zusammenarbeit mit der Bodenberg-Käserei, weil der 22-jährige Sohn Roman die Pacht frühzeitig übernahm.
«Kuh ist keine Milchmaschine»
Die eigene Milchverarbeitung stellt hohe Anforderungen an die Milchqualität. Die muss von den weidegewohnten Kühen in konstant hoher Qualität vorhanden sein. Die Tiere werden grösstenteils mit hofeigenem Futter versorgt. Die Kuh ist gemäss Kurmanns nicht einfach eine Milchmaschine, sondern sie hat das Anrecht auf Würde und Wertschätzung.
Die Käserei Bodenberg in Zell.
Rolf Bleisch
Züchterisch steht die robuste Weidekuh somit im Vordergrund, mit KB-Anpaarungen von Stieren, die das weitergeben. Der mittelgrosse Weidetyp ist auch eine erfolgreiche Kiwicross-Kuhrasse, die zu Einkreuzungen zur guten Fleckviehherde von Roman Kurmann passt. Sie wird züchterisch genutzt und schafft somit die Voraussetzungen für eine naturnahe Milch, die zu Käse und weiteren Milchprodukten verarbeitet wird und zur Kraftquelle vom Bodenberg beiträgt.
Liebe zur Landwirtschaft
Die Liebe zur natürlichen Landwirtschaft bringt Leben auf die Lochmatt und auf den Bodenberg. Selbst im Hühnerstall ist das nicht anders, denn er hat sich teilweise zu einem Gnadenhof entwickelt. Durch tiefere Leistungen wird das Hühnerleben um zwei bis drei Jahre verlängert. Die Eier werden im Käsereiladen verkauft.
Nebst verschiedenen Käsesorten sind auch Joghurts im Glas, Molkedrinks, Joghurtdrinks, Butter, saisonal Fondue, Raclettekäse und Glace sowie verschiedene Eigenprodukte im Angebot. Die bäuerliche Arbeit mit natürlicher Produktion bringt für die Familie Kurmann auch Momente der Freizeit, die für sie eine weitere Kraftquelle sind. Und wenn Agnes Kurmann mal mehr Ruhe findet, wird sie vielleicht ein Jodellied über glückliche Kühe, Hühner und besten Käse singen.
Kostendeckende Produzentenpreise würden den Henkerstrick Direktzahlungen überflüssig machen.
Doch zu viele waschen ihre Hände im Geldsegen vom Staat und schaffen Vorschriftenkonstrukte die Wasser auf die eigenen Mühlen bringen.
Echte Probleme und vergehen werden elegant unter den Tisch gewischt und ignoriert, schliesslich will man wieder ein gutes Wahlresultat bei der nächsten Abstimmung und kein aufsehen erregen.
Schämen muss man sich heute, ein Bauer zu sein.
Leider gibt es viel zu viele Leute in der Schweiz , welche wie Leo, von den komplexen Zusammenhängen in der stark von der bürokratisch diktierten Landwirtschaft nichts verstehen. Ist auch nicht möglich , da ja schon viele Berufskollegen selber den Überblick verloren haben, obwohl sie tagtäglich damit zu tun haben.
Dann hätten wir bei der Milch keine Überproduktion und keinen Butterberg.
Am Schluss wären alle Milchbauern gewinner.