Das Etzlital war 1978 noch nicht über eine Strasse erschlossen.
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1978 gab es im Urner Etzlital keine Strasse, um das Holz vom Berg ins Tal zu bringen. Das Flössen war also die einzige Möglichkeit, das Holz wegzuführen.
Die sechs Männer, Landwirte und Handwerker aus dem Maderanertal, machten sich jeweils am frühen Morgen auf den Weg zu ihrem Arbeitsplatz hoch oben im Tal. Mit dem Reissholz und den blossen Händen wurden die ein Meter langen Tannenhölzer zum Wildbach gebracht.
Die Bäume haben die Männer zuvor der Kooperation abgekauft. Für den Verkauf waren die Flösser zuständig. Je schneller sie das Holz zum Holzhändler ins Tal transportierten, desto schneller kamen sie zu ihrem Geld. «Das Holz führen wir am Samstag weg, wenn wir Zeit haben. Jemand müsse es ja machen», sagte einer der Flösser zu SRF. Vielleicht gebe es bald eine Strasse, dann sei das Flössen nicht mehr nötig.
Die Flösserei war nicht ungefährlich.
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Er sprach aber auch den Generationenwechsel hin. Man finde keinen Nachwuchs mehr. «Dann ist sowieso bald fertig», führte er aus. Sie seien wohl die letzten Flösser des Landes, führte er weiter aus. Der Verdienst pro Mann und Tag lag damals bei 50 bis 55 Franken. Ungefährlich war die Arbeit nicht. Man müsse sich aufeinander verlassen können, sagte der Mann zu SRF. Gutes Schuhwerk und ein Seil brauche es auch. Gefährlich wurde es, wenn sich die Hölzer im Flussbett verkeilten. Beim Lösen brauchte es einiges an Erfahrung. Und teilweise lagen die Hölzer an schwierigen Stellen.
Die Flösserei, einst das Haupttransportmittel für Stammholz vom Mittelalter bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, ist tief in der Schweizer Kultur verwurzelt. Diese Methode ermöglichte es, Holz aus abgelegenen Alpen- und Voralpenregionen über Flüsse und Seen zu städtischen und industriellen Zentren zu bringen. Die Flösserei war besonders aufgrund ihrer Kosteneffizienz im Vergleich zu anderen Transportarten bedeutsam, da keine passierbaren Strassen durch das steile Gelände führten. Quelle: Flössen Ägerisee
In Bristen wurde das Holz aus dem Wasser gezogen.
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Das Holz floss rund 1,5 Kilometer durch den Wildbach, stürzte zwei Wasserfälle hinunter und bewältigte 500 Höhenmeter. In Bristen wurde die Stämme von einem Rechen gestoppt. Mit einer Winde wurde es aus dem Wasser gezogen. Von dort wurde das Holz vom Händler in die Papierfabrik gebracht.
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