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Direkter Kontakt zu Bauern als Wettbewerbsvorteil

SwissBioColostrum verarbeitet Erstmilch zu Kapseln für Menschen und Haustiere. Rund 100 Bauern liefern der Firma in Niederwil ZG überschüssiges Kolostrum zu einem attraktiven Preis. Das international tätige Unternehmen sucht zurzeit nach Bio-Betrieben, die Ziegen-Kolostrum liefern können.

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Der Firma SwissBioColostrum ist es mit dem Start ihrer Produktion vor 16 Jahren gelungen, die Dorfkäserei in Niederwil am Leben zu halten. Doch statt Käse werden dort seither Kolostrum-Kapseln hergestellt. Nach dem Ende der Käseproduktion konnte das Unternehmen mit der Verarbeitung des Kolostrums den Bauern einen Absatzkanal erhalten, lässt sich einem Bericht der «Luzerner Zeitung» entnehmen.

Zurzeit besteht eine Warteliste für Bäuerinnen und Bauern, die der SwissBioColostrum ihr Kuh-Kolostrum abliefern wollen. Das ist auch gut nachvollziehbar, da das Unternehmen einen sehr guten Preis bezahlt, für einen biologischen Rohstoff, der sonst kaum verwertet werden kann. Die Firma, die 2014 den Grand Prix Bio Suisse gewann, ist aber noch auf der Suche nach Ziegen-Kolostrum.

Natürliche Immunfaktoren

In idyllischer Umgebung ist sie gelegen, die Firma aus Niederwil, einem Weiler, der zur Gemeinde Cham ZG gehört. Umgegeben von einer Dorfkirche, Bauernhöfen und viel landwirtschaftlich genutzter Fläche scheint nichts darauf hinzudeuten, dass sich hier ein Unternehmen angesiedelt hat, das weltweit tätig ist. Und dies mit einem landwirtschaftlichen Rohstoff, der in der Bevölkerung kaum bekannt ist. Im Gebäude der ehemaligen Käserei Niederwil nämlich, verarbeitet das Unternehmen Kolostrum zu Immun-Kapseln für Menschen und Haustiere.

Von grossem Interesse bei der Erstmilch seien dabei die verschiedenen Immunfaktoren wie Antikörper, natürliche Wachstumsfaktoren, Hormone und andere organische Moleküle, wie es auf der Internetseite des Unternehmens heisst. Und diese «Immun-Power» will das Unternehmen in Kapselform auch Menschen und Haustieren zugänglich machen.

SwissBioColostrum hat durch ihren Produktionsstart die damals stillgelegte Dorfkäserei und damit einen Absatzkanal für die Bauern der Region erhalten können, nur dass dort eben kein Käse, Quark und Joghurt mehr hergestellt werden, sondern ein «bio-aktiver Lebensquell», der zu grossen Teilen exportiert wird.

Nur Überschuss wird verwertet

Kolostrum ist bei Säugetieren die erste Substanz, die nach einer Schwangerschaft von den weiblichen Milchdrüsen produziert wird. Erst danach wird Muttermilch abgegeben. Kolostrum enthalte Antikörper, Mineralstoffe, Vitamine und verschiedene Immunfaktoren, heisst es im Bericht weiter. Das Jungtier wird dadurch gleich nach der Geburt gegen Krankheiten immunisiert. SwissBioColostrum konzentriert diese natürlichen Abwehrkräfte dann in Kapseln.

Den Jungtieren werde das Kolostrum dabei nicht vorenthalten. Diese Erstmilch stamme von Tieren, die auf Milchleistung gezüchtet worden seien und viel mehr Kolostrum produzieren würden, als das Jungtier trinken könne, erklärt Gründer und Geschäftsführer  Paravicini. Es ist dieser Überschuss, den die Bauern der Firma überlassen. Und dies zu einem sehr attraktiven Preis.

Heilpraktiker sind Hauptabnehmer

Das Unternehmen begann 2008 in kleinem Rahmen und ist seither stetig gewachsen. Fast alle Produkte werden in aufwendiger Handarbeit hergestellt. 2023 hat die Firma rund 2,5 Millionen Kapseln produziert. Rund zwei Drittel gehen ins Ausland.

In der Schweiz weiter zu wachsen sei jedoch schwierig, geben die Verantwortlichen zu verstehen. Die Konkurrenz im Fachhandel sei sehr gross. So haben sie nur wenige Apotheken und Drogerien als Verkaufsstellen überzeugen können. Sie setzen deshalb auf den Direktverkauf, auf den Online-Shop und vor allem auf die Zusammenarbeit mit Heilpraktikern, die Hauptabnehmer ihrer Produkte seien.

Über 80 Bauern als Lieferanten

Konkurrenz drohe hauptsächlich aus dem Ausland, von industriellen Betrieben in Deutschland, den USA und Neuseeland, die wesentlich günstiger produzieren können. Die Schweizer Firma trumpft jedoch mit einem wesentlichen Wettbewerbsvorteil auf, nämlich der Herkunft des Rohstoffes. Das Unternehmen pflegt einen direkten Kontakt zu den Bauern, bei denen sie das Kolostrum beziehen.

Über 80 Bio- oder Demeter-zertifizierte Bauernbetriebe verkaufen ihr überschüssiges Kolostrum an die Firma in Niederwil. Für die Landwirte ist dies ein einträglicher Absatzkanal. Denn für die Erstmilch, die oft nicht weiterverwertet werden kann, erhalten die Bauern einen hohen Preis. Entsprechend gebe es eine Warteliste, sagt Produktionsleiter Tony Walpen der «Luzerner Zeitung».

Vor einigen Jahren habe das Unternehmen ihre Produktionspalette erweitert und verarbeitet seither auch Ziegen- und Schafkolostrum. Für allergisch veranlagte Personen sei dies eine gute Alternative. Hierbei ist die Firma noch auf der Suche nach Bio- oder Demeter-Betrieben, die Ziegenkolostrum liefern können.

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Christian Niederhäuser | 17.04.2024

    Guten Tag


    Bald setzen die Rehgeissen ihre Kitze und es wird gleichzeitig Gras für Siloballen oder zum Heuen gemäht.


    Bis jetz vermisse ich jeglichen Artikel, der auf die Problematik vom Vermähen von Rehkitzen hinweist.



    Mein Wunsch wäre, dass im Newsletter und in der Printausgabe in einem Artikel auf das Anmelden der Felder


    zur Rehkitzrettung mit Unterstützung von Drohnen aufmerksam gemacht würde.



    https://www.rehkitzrettung.ch/feldanmeldung



    Besten Dank und freundliche Grüsse



    Christian Niederhäuser, Drohnenpilot Rehkitzrettung Region Oberaargau

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