Durch das Schliessen offener oder defekter Schachtdeckel kann das Risiko reduziert werden, dass Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen. Der Kanton Luzern fördert deshalb das Sicherstellen intakter Schachtdeckel in der Landwirtschaft, wie er in einer Mitteilung informiert.
Diese Fördermassnahme ist Teil des kantonalen Projektes «Absenkpfad Pflanzenschutzmittel Luzern». Das Projekt hat zum Ziel, Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu reduzieren und gleichzeitig das landwirtschaftliche Produktionspotenzial nicht einzuschränken.
Schächte als möglicher Eintragsweg in Gewässer
Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe können auf unterschiedlichen Wegen von landwirtschaftlichen Flächen direkt in Gewässer gelangen, mit teils schwerwiegenden Folgen für Fauna und Flora. Ein möglicher Eintragsweg sind offene oder defekte Schächte.
In vielen Fällen übernehmen solche Schächte keine Funktion der Entwässerung oder Belüftung, sondern dienen als Kontroll- oder Spülschacht. Im Sinne des Gewässerschutzes fördert der Kanton Luzern den Ersatz offener und defekter Abdeckungen solcher Schächte mit komplett geschlossenen, vollfunktionsfähigen Schachtdeckeln. Alternativ wird auch der Umbau auf Unterflur unterstützt.
Einfache aber effektive Massnahme
Seit letztem Jahr konnten im Rahmen des kantonalen Projekts Absenkpfad PSM Luzern bereits knapp 100 Schachtdeckel ersetzt oder auf Unterflur umgebaut werden. Raphael Felder, Geschäftsführer des Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverbands (LUBV), betont: «Es ist eine einfache Massnahme, die aber viel Nutzen bringt.»
Hier wurde ein offener Schachtdeckel auf einer Wiese durch einen geschlossenen Schachtdeckel ersetzt.
Kanton Aargau
Erfahrungen mit der Massnahme hat Stefan Alt, Landwirt und Gartenbauer, gemacht und bereits zehn Schachtdeckel saniert und sie bei dieser Gelegenheit auch dem Gelände besser angepasst. Es ist ihm sehr wichtig, Sorge zu den Gewässern zu tragen.
Landwirt Bruno Arnold-Kaufmann hat sich aufgrund einfacherer Landbewirtschaftung wiederum für den Umbau auf Unterflur entschieden. Er weist darauf hin, Unterflurschächte auf jeden Fall genau einzuzeichnen, falls doch einmal ein Zugriff erfolgen müsste.
Initiative muss vom Bauer ausgehen
Die Verantwortung für die Umsetzung der Massnahmen liegt bei den Bewirtschaftenden und den Werkseigentümerschaften. Das Projekt wird durch die kantonalen Dienststellen Landwirtschaft und Wald (lawa) sowie Umwelt und Energie (uwe) getragen und noch bis mindestens 2027 weitergeführt.
Die Leitung ist beim BBZ Natur und Ernährung (BBZN) angesiedelt und in einer Projektgruppe bestehend aus BBZN, lawa und uwe organisiert, schliesst der Kanton seine Medienmitteilung.