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Eine junge Bäuerin verliert ihren Hof 

Die junge Bäuerin Giorgia Mattei steht nach den Unwettern im Tessin vor den Trümmern ihres Hofes. Gemeinsam mit ihrem Bruder Ivan hat sie Anfang dieses Jahres den elterlichen Betrieb übernommen.

Die Unwetter im Tessin Ende Juni haben grosse Zerstörung angerichtet. Giorgia Mattei, eine junge Landwirtin aus Piano di Peccia TI, hat es besonders hart getroffen: Sie steht vor den Trümmern ihres Hofes. «Mit Schaufeln ist hier nichts zu machen», sagt Mattei in einem Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung».

Der Stall der Matteis ist verwüstet, Gerätschaften wie Traktoren und Balkenmäher sind in einem Meer aus Schlamm, Steinen und Sand versunken. Trotz des provisorischen Weges, den der Zivilschutz errichtet hat, ist die Zukunft des Hofes ungewiss. Wie die «NZZ» weiss, betrieben Matteis seit mehreren Generationen Landwirtschaft in Piano di Peccia TI und betreuen im Sommer 150 schottische Hochlandrinder.

Keine Rinder zu Schaden gekommen

Darunter sind auch Tiere, die ihnen von Partnerbetrieben im Misox GR und im Maggiatal TI anvertraut wurden. Zu Schaden gekommen seien die Rinder nicht, da sie sich in sicheren Gebieten aufhielten erklärt Mattei und ergänzt: «Bis Mitte September bleiben sie nun auf der Alp - das ist unser Horizont.»

Vor dem Stall hat die Familie Mattei eine ehemalige Militärbaracke in einen Agriturismo umgebaut: Auch die für Gäste umgebaute Militärbaracke ist vorläufig nicht mehr bewohnbar. «Juli und August sind die beiden wichtigsten Monate für die Vermietung an Feriengäste, jetzt geht natürlich nichts mehr», äussert sich Giorgia Mattei im Artikel.

Anfang Jahr den Betrieb übernommen

Giorgia Mattei hat 2012 ihren Bachelor in Agronomie mit Vertiefung Nutztierwissenschaften an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) in Zollikofen abgeschlossen und danach Teilzeit in Bern gearbeitet, wie sie dem «Schweizer Bauer» erzählte. Im 2017 hat sie schliesslich noch das Masterstudium in Zollikofen absolviert.

So war sie viele Jahre abseits ihrer Heimat tätig. Doch ihre Verbundenheit zu Piano di Peccia TI brachte sie vor knapp drei Jahren zurück, schreibt die «NZZ». Gemeinsam mit ihrem Bruder Ivan hat sie Anfang dieses Jahres den elterlichen Betrieb übernommen.

«Wir waren positiv gestimmt, weil wir nach einer mehrere Jahre dauernden Prozedur gerade eine Bewilligung für den Bau eines neuen Stalles erhalten hatten», erzählt Giorgia Mattei der Zeitung. Doch nun breitet sich anstelle der grünen Wiese ein Geröllfeld aus.

«Können wir hier überhaupt weitermachen?»

«Einige Fragen beschäftigen uns im Moment besonders: Können wir hier überhaupt weitermachen? Können wir hierbleiben? Dürfen wir wiederaufbauen?», so Mattei. Ryan Pedevilla, Chef der kantonalen Sektion für Militär und Bevölkerungsschutz, der die Gegend inspizierte, betont im Artikel: «Das wird von den zuständigen Stellen des Kantons entschieden.»

Das Haus der Familie Mattei in der vorgelagerten Siedlung Piano di Peccia TI wurde ebenfalls schwer beschädigt und als unbewohnbar eingestuft. Die Matteis sind vorübergehend bei den Grosseltern untergekommen.

Dringend benötigte Unterstützung

Der Schock über das Unwetter und seine Folgen in der Region sitzt tief. Neben landwirtschaftlichen Betrieben sind es vor allem touristische Einrichtungen, die die Folgen spüren. Im Bavonatal ist die Situation noch dramatischer. Das gesamte Tal ist wegen der Geröllmassen unzugänglich.

«Es gilt jedoch festzuhalten, dass nicht das ganze obere Maggiatal zerstört ist», sagt Timo Cadlolo, Koordinator für den Masterplan im Maggiatal und Sekretär der Talgemeinden-Vereinigung Ascovam zur «NZZ». Auch der Grossrat und -Kantonalpräsidenten Fiorenzo Dadò sei ob der gegenwärtigen Situation äusserst besorgt. Das Wetterereignis und seine Folgen könnten zu einer weiteren Abwanderung aus dem Gebiet führen. Umso wichtiger sei es, sofort mit der Instandsetzung von wichtigen Infrastrukturen zu beginnen.

Zu dieser Sorge des Kantonalpräsidenten gesellt sich eine weitere: Wie lange hält die Solidarität an? Kurz nach dem Unwetter waren die Betroffenheit und die Spendenbereitschaft im Kanton und in der ganzen Schweiz gross. Mittlerweile hätte das Interesse  nachgelassen. Für die Beseitigung der Unwetterschäden meldeten sich nach einem ersten Aufruf fast 400 Freiwillige. Jetzt seien es nur noch wenige, so Dadò im Artikel der «NZZ».

Kommentare (9)

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  • Franz Arnold | 23.07.2024
    Mit network marketing helfen ist mit abstand die beste lösung.....
  • Anton | 19.07.2024

    Tragisch die Schicksale die erlitten wurden wegen den Unwetter. Sind eher rar das Junge Leute den Mut aufbringen in diesen Täler eine Existenz aufzubauen und solche Rückschläge erleiden und nicht Wissen ob es weitergeht. Es wäre wünschenswert das in diesen Regionen des Alpengebietes auch eine Lebensgrundlage möglich ist, auch mit einer Landwirtschaft. Denn im Mittelland kann mittlerweile nicht alles untergebracht und ausgebaut werden wie Landwirtschaft, Infrastruktur, Wohnen, Flughäfen, X-Logistkzenter u.s.w. etwas wird unter die Räder kommen, vielfach ist es die Landwirtschaft!

  • Küng | 19.07.2024
    Ich war auch landwirt und kann die sorgen zu 100% nachvollziehen.leute welche negativ schreiben haben kein ahnung vom beruf bauer,sollen einmal 1 jahr den job machen,mal sehen was danach für antworte kommen
  • Marc Kocher | 19.07.2024
    Guten Tag
    Ich habe versucht ein Inserat aufzugeben. Habe einen Code per sms erhalten. Allerdings keine Eingabemöglichkeit auf der Website und auch kein Mail. Was soll ich tun? Besten Dank
  • Willi Müller | 18.07.2024
    Ich habe aus Solidarität einen 3 stelligen Betrag gespendet, und hoffe das auch viele Landwirte da auch mitmachen und sich einsetzen für ihre Kollegen
  • Brack | 18.07.2024

    Anstatt Geld in den Osten und Afrika zu senden soll der Staat also wir Steuerzahler diesen Leuten helfen alles andere ist Unsozial und falsch warum wählt man diese Regierung ?? Ich verstehe das ist.

  • Ulrich Heimberg | 18.07.2024
    Einmal mehr fehlen auch in diesem Bericht wichtige Angaben. Wie hoch werden die Schäden geschätzt und wie viel davon war versichert ?
    Es ist wie beim Wolf. Da fehlen auch immer die Hinweise zum Schutz von Nutztieren.
    Also ist davon auszugehen, dass wo nichts steht auf Schutz/ Versicherung verzichtet wurde.
    Aus SPARGRÜNDEN !
    • Rolf Schori | 18.07.2024
      Lieber Ulrich Heimberg,eine ganz unnötige Aussage von Ihnen zum obigen Artikel.Es geht weder um Wölfe oder andere Raubtiere,sondern um das Unwetter bei dem der Hof der Betroffenen Schaden genommen hat.
      Und wenn man selber nicht Betroffen ist und die Lage nicht genau kennt besser keine solche Kommentare.
    • Giorgia | 20.07.2024
      Buona sera signor Heimberg,

      Kommen Sie mal in Piano di Peccia vorbei. Ich werde Sie alles zeigen und erklären.

      cordiali saluti
      Giorgia Mattei
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