Die öffentliche Mitwirkung für das «schweizweit einzigartige Ökosystem erneuerbarer Energien» beginnt Anfang Dezember, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Projektpartner. Zu diesen gehören das Transportunternehmen Galliker, die Milchverarbeiterin Emmi, die Industriegase-Produzentin Linde (ehemals PanGas) und die Energieversorgerin CKW (Centralschweizer Kraftwerke).
Unter dem Namen «Projekt Greenpower» planen die Projektpartner in Dagmersellen LU aus Holz Wärme, Strom und biogenes CO2 zu produzieren. Das Kraftwerk soll 50 GWh Strom und 90 GWh Wärme produzieren. Die Produktion von Wasserstoff werde in einer späteren Projektphase wieder geprüft, heisst es. Die Bevölkerung von Dagmersellen ist nun zur öffentlichen Mitwirkung eingeladen. Die Inbetriebnahmen ist frühestens Ende 2028 geplant.
Strom für 500 Elektro-LKWs
Die aktuelle Projektplanung sieht vor, dass Strom und Wärme in einem von CKW betriebenen Holzheizkraftwerk produziert werden. Der Strom wird einerseits für Elektro-LKW genutzt, aber auch ins öffentliche Netz eingespeist, heisst es. «Wir gehen davon aus, dass wir nach der Fertigstellung des Projekts rund 500 LKW mit Strom betreiben können. Jeder dieser LKW spart jährlich 92 Tonnen CO2 ein. Zusammen sind das pro Jahr 46'000 Tonnen weniger CO2 in der Atmosphäre», sagt Peter Galliker, CEO der Galliker Transporte AG.
So funktioniert das Energie-Ökosystem in Dagmersellen LU.
zvg
Linde strebe an, aus dem Verbrennungsprozess biogenes CO2 zu gewinnen; beispielsweise für die eigene Produktion von Trockeneis und Industriegasen. Die Wärmeenergie nutzt Emmi für die Produktion von Frischkäsespezialitäten sowie Milchpulver. Weiter sei ein Fernwärmenetz in Dagmersellen vorgesehen.
Regionales Holz als Energieträger
In der Zwischenzeit wurden zahlreiche Projektdetails für die Zonenplanänderung abgeklärt, ein Planungsbericht erstellt und die Vorprüfung durch die kantonalen Behörden läuft, schreiben die Projektpartner. Auch der Gemeinderat Dagmersellen gab für den Planungsbericht grünes Licht. Die Bevölkerung von Dagmersellen ist eingeladen, sich zum Projekt zu informieren und Stellung zu nehmen.
Öffentliche Mitwirkung
Die öffentliche Mitwirkung zum Gesamtprojekt und zur Umzonung für das geplante Heizkraftwerk dauert vom 2. Dezember 2024 bis zum 5. Januar 2025.
Zudem beantworten die Projektverantwortlichen während Fragestunden offene Fragen aus der Bevölkerung. Die Fragestunden finden statt am 10. und 17. Dezember 2024, jeweils von 16 bis 20 Uhr, auf der Gemeindeverwaltung Dagmersellen.
Ein wichtiger Punkt der bereits getätigten Abklärungen bildete die Verkehrsführung zum Holzheizkraftwerk. «Mit der Zufahrt über das Areal von Galliker sowie die beabsichtigte Übernahme der Transporte durch Galliker konnten wir eine gute Lösung finden, die insgesamt für die Bevölkerung nur sehr geringen Mehrverkehr generiert», sagt Rafael Mesey, Leiter Neue Energien von CKW. Auch solle nach Möglichkeit regionales Holz als Energieträger eingesetzt werden, heisst es in der Mitteilung abschliessend.
Wieviel Arbeitsplätze werden geschaffen 🙄🙄