Laut dem Vitznauer Gemeinderat Erich Waldis könnten die starken Regenfälle vom Montagmorgen die Erde verzögert wieder in Bewegung gesetzt haben, wie er auf Anfrage der Keystone-SDA am Dienstag sagte. Die Evakuierten seien auf anderen Bauernhöfen oder im Dorf untergebracht worden.
Gülle abgeflossen
Aktuell sei man dabei mit noch grösseren Baumaschinen die herunterkommende Geröllmasse von den Bauernhöfen abzuleiten. Das ganze Gebiet werde laufend von Zivilschutzmitgliedern überwacht. «Wir gehen kein Risiko ein», so Waldis.
Gemäss Mitteilung der Gemeinde Vitznau wurde im Gebiet Oberberg ein Güllesilo beschädigt, wodurch ein Teil der Gülle in den Altdorfbach abgeflossen ist. Die zuständigen Stellen beim Kanton und in den umliegenden Gemeinden seien entsprechend informiert worden, so die Gemeinde weiter. Sie warnt davor, die Gebiete Hinterbergen und Vitznaueralp zu betreten, sei es durch Befahren oder Wandern.
Bereits am Samstag Evakuationen
Obwohl es am Montagmorgen im betroffenen Gebiet Hinterbergen zeitweise noch einmal stark regnete, schien sich die Lage zunächst zu stabilisieren. Es kam zu keinen Rutschungen mehr. Am Samstag waren im Tagesverlauf rund 300’000 Kubikmeter an Erd- und Gesteinsmasse in Bewegung geraten. Das entspricht der Ladung von rund 3200 Lastwagen mit Anhängern.
Es wird dringend davon abgeraten, die Gebiete Hinterbergen und Vitznaueralp zu betreten, sei es durch Befahren oder Wandern, schreibt die Gemeinde Vitznau.
Gemeinde Vitznau
Wie PilatusToday berichtete, wurden die Landwirte am Samstagmorgen aufgefordert, die Betriebe zu verlassen. Die Einsatzkräfte hätten an einem Schutzdamm aus dem Gesteinsmaterial gearbeitet, sagte Waldis gegenüber PilatusToday. Man habe sich entschieden, mit Baggern ins vom Erdrutsch betroffene Gebiet zu fahren, um die zwei gefährdeten Landwirtschaftsbetriebe zu schützen. Der Fluss der Rutschung sollte so verändert werden. Insgesamt wurden acht Bauernhöfe evakuiert. Die Anwohnerinnen und Anwohner konnten inzwischen wieder zurückkehren.