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Hundekot verärgert Bauer: «Tiere könnten sterben»

Die Gemeinde Glarus hat auf ihrem Gebiet rund 100 Abfalleimer entfernt, darunter auch viele Robidogs. Eine Folge davon ist, dass Hundehalter den Kot ihrer Lieblinge teils nicht mehr sachgerecht entsorgen und vermehrt sogar liegen lassen. Ein Glarner Bauer sieht dadurch die Gesundheit, ja das Leben seiner Kühe in Gefahr.

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Zu den Abfalleimer, welche die Gemeinde Glarus entfernt hat, gehören auch Robidogs, die speziell für die Entsorgung von Hundekot gedacht sind. Als Hauptgrund für diese Massnahme nennt die Gemeinde die Kosten. Sie will Geld sparen. Was die Gemeinde bei diesen Sparbemühungen wohl nicht mitgerechnet hat, ist, dass nachlässige Hundehalter den Dreck ihrer Lieblinge jetzt einfach liegen lassen könnten.

Was für die einen eine Form des Protests sein mag, ist für die anderen ein grosses Ärgernis. So für Landwirt Rudolf Schmid. Er sieht durch den Kot, der in den Wiesen liegen bleibt, die Gesundheit seiner Kühe bedroht. Dabei hätte Bauer Schmid eine pragmatische Lösung parat. 

Gravierende Folgen

Wer kennt sie nicht, die roten Plastiksäckchen, die Hundehalter und Hundehalterinnen auf ihren Spaziergängen mit sich tragen. Ihre Aufgabe erfüllen die roten Plastikbeutel dann, wenn die vierbeinigen Freunde in Aktion treten. Praktisch für die Hundehalter und Hundehalterinnen ist es natürlich, wenn sie diese Beutelchen auch gleich sachgerecht in einem Abfalleimer entsorgen können.

Doch was, wenn es keine oder nur noch wenige solche Entsorgungsmöglichkeiten gibt? Trägt man den Abfall dann einfach für eine längere Strecke mit sich herum? Scheinbar nicht, wie der Bericht vermuten lässt. Nicht nur die Hundebesitzer störten sich ob der Sparmassnahme der Gemeinde. Für die Bauern kann es gravierende Folgen haben.

Rechnung ohne Wirt gemacht

Die Entfernung der Abfalleimer sei eine Massnahme, um die Abfallmengen zu reduzieren und den steigenden Kosten entgegenzuwirken, heisse es Seitens der Gemeinde. Unberücksichtigt scheint sie dabei die Nachlässigkeit der Spaziergänger gelassen zu haben. Ob es sich nun um einen Protest handelt oder tatsächlich der Nachlässigkeit zuzuschreiben ist, scheint irrelevant. Fakt ist, so die «Südostschweiz», dass die Hundehalter ihre Beutel mit Hundekot jetzt einfach am Wegrand deponierten oder den Kot nicht einmal mehr einsammelten.

Die Gemeinde Glarus bringe zwar Verständnis dafür auf, dass die Sparmassnahme verärgert. Sie verweist jedoch zugleich auf die Selbstverantwortung und appelliert die Hundehalter, die Beutel sachgerecht zu entsorgen. Denn sonst würde wieder ein zusätzlicher Putzaufwand generiert, der letztlich zu höheren Gebühren und Taxen führen würde.

Gefährlich für Kühe

Für Landwirt Rudolf Schmid stellt sich jedoch ein gänzlich anderes, viel gravierenderes Problem. Denn wenn der Hundekot nicht einmal mehr eingesammelt wird, sondern auf der Wiese liegenbleibt, kann er von den Kühen gefressen werden. Für die Kühe besteht dadurch ein ernsthaftes, gesundheitliches Problem. 

Rudolf Schmid führt seinen Betrieb in Halten GL. Er hält 30 Kühe sowie 21 Rinder und Kälber. Daneben besitzt er noch weitere Grundstücke in Buchholz und Sackberg. Diese Orte eignen sich ideal, um mit dem Hund einen Spaziergang zu machen. Auf diesem Spazierrundweg, der neben seinen Feldern vorbeiführt, seien nun Robidogs entfernt worden. Es gäbe jetzt nur noch eine Entsorgungsmöglichkeit am Beginn des Rundwegs, weiss Schmid.

Es käme deshalb jetzt vor, dass Hundehalterinnen oder -halter, ihre Beutel in der Wiese entsorgen würden oder den Kot oder die Beutel einfach am Wegrand liegen lassen. Und wenn der Kot nicht aufgesammelt wird, landet er auch im Heu von Bauer Schmid. «Die Tiere könnten schwer krank werden oder sogar daran sterben, da sie Bakterien und Würmer bekommen und dadurch Infektionen», erklärt Schmid der «Südostschweiz».

Bauer hat pragmatische Lösung

Für Schmid sind die Folgen dieser Sparaktion jetzt mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Denn er müsse beim Austeilen des Heus mit der Gabel genau durchsuchen, ob sich kein Hundekot darin befinde. Ein unnötiger Mehraufwand, wie er der Zeitung verrät. Zudem müsse er auch Heu wegschmeissen.

Schmid schlägt im Bericht eine pragmatische Lösung vor: «Man könnte ja gemeinsam über die Routen der Hündeler sprechen, um die Standorte der Robidogs zu optimieren». Kommunikation und gegenseitiges Verständnis scheinen also auch hier der Schlüssel zur Lösung. Die Gemeinde zeige sich aufgrund der Rückmeldungen jedoch einsichtig und hätte bereits Anpassungen vorgenommen, heisst es im Bericht der «Südostschweiz» abschliessend.

Kommentare (4)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Burri | 09.04.2024
    Die Gemeinden kassieren Hundetaxen und entfernen die Robidog. Wenn es nicht mehr rentiert, kann man getrost die Hundetaxen auf das doppelte erhöhen, es gibt eh vielzuviele Hunde!
    • Ralf H. | 10.04.2024
      Die Gemeinden verwenden das Geld für die Hundetaxe gar nicht für Robidogs etc, denn die Gelder sind nicht zweckgebunden.
  • Werner Locher | 09.04.2024

    Die grösste Gefahr von Hundekot sind die Neosporidien. Daran sterben die Kühe nicht . Aber sie haben gehäuft Aborte oder rindern nach 10 Wochen wieder um. Auf unserem Betrieb sind 22 Kühe positiv auf Neosporiedien getestet worden und müssen ausgemerzt werden. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Krankheit eins zu eins an ihre Kälber weitergeben ist sehr gross.

  • Ralf H. | 09.04.2024
    Für solche Sparmassnahmen habe ich null Verständnis. Das sorgt allgemein für mehr Littering. Da gäbe es viel bessere Orte, wo man sparen könnte.
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