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Landwirtin freut sich auf Betriebsübernahme

Die 25-jährige Lea Unternährer wird im Herbst die Meisterprüfung absolvieren und auf Neujahr den elterlichen Betrieb übernehmen. Die quirlige junge Frau freut sich darauf den Betrieb zu übernehmen und ihre eigenen Ideen umzusetzen. Für sie geht dies nur zusammen mit der Natur. 

Annelies Bichsel |

«Wenn wir gross sind, bekomme ich die Scheune und du das Haus», haben mein drei Jahre jüngerer Bruder und ich als Kind abgemacht. Fast so kommt es», sagt die fröhliche Lea Unternährer aus Romoos LU und ergänzt: «Solange ich zurückdenken kann, wollte ich Landwirtin werden, weil ich grosse Freude an Tieren, speziell an den Kühen, habe. Genauso klar war es für meinen Bruder, dass er nie Bauer werden und ich den Hof übernehmen würde.»

Zweitberuf Landwirtin

«Da ich beim Schnuppern als Landwirtin nur zusehen und nicht viel anpacken durfte, weil ich körperlich etwas zierlich war, lernte ich zuerst Bäckerin-Konditorin», erklärt Lea Unternährer. Danach arbeitete sie zwei Jahre beim Dorfbeck, bevor sie die Ausbildung zur Landwirtin begann und diese mit Bravour abschloss.

Anschliessend liess sie sich zwei Tage in der Woche bei ihrem Vater anstellen, daneben arbeitete sie auf verschiedenen Höfen als Betriebshelferin. Einen Sommer ging sie im Berner Oberland auf eine Alp. «Dort helfe ich noch immer an Wochenenden aus, weil meine Kuh, die mir seit einiger Zeit gehört, dort sömmert. Ihren Käse verkaufe ich in meinem neuen Hoflädeli», erzählt sie mit leuchtenden Augen. Nächstes Jahr wird sie mehrere Kühe dort alpen.

«In der Direktvermarktung sehe ich grosses Potenzial»

Die Arbeit als Betriebshelferin hat sie unterdessen aufgegeben. Dafür hilft sie zwei Tage einer Hufschmiedin, was ihr Spass macht. Den fünften Tag erledigt sie Lieferungen für Produkte der Emscha (Entlebucher Milchschafe). Etwa einen halben Tag pro Woche produziert sie für das neu errichtete Hoflädeli. Dort verkauft sie etwa diverse Sorten getrockneter Knöpfli, mehrere Sorten Sirupe, verschiedene Senfe, den Alpkäse ihrer Kuh oder Trockenfleisch aus dem eigenen Betrieb. Ihre Knöpfli und den Senf vermarktet sie zusätzlich auch über das Zyberliland Romoos.

Daneben verkauft eine Kollegin gelaserte Holzbrettli, Wachteleier, Konfitüre und Sirup. «Diese Zusammenarbeit bewährt sich sehr gut. Unser Hof «Stude» liegt ideal an der Strecke Romoos-Holzwäge und zudem direkt im Zyberliland, das mit seinen verschiedenen Spielwelten scharenweise Besucher anzieht. Auch Campinggäste und Einheimische gehören zu unseren Kunden. Deshalb sehe ich bei uns in der Direktvermarktung grosses Potenzial», bilanziert sie. Ihre Produkte zeigt sie auch auf ihrer sehr einladend gestalteten Homepage: www.hofladen-studen.ch. Ebenso ist sie auf Instagram aktiv und teilt ihre Hoferlebnisse.

Gut erhaltenes Erbe

«Ich freue mich darauf, mich selber zu verwirklichen und Neues auszuprobieren. Auch eine Umstellung auf Bio könnte ich mir vorstellen», verrät Unternährer. Im Moment stehen Brown-Swiss und Original Braune Kühe im Stall. «Es ist mir wichtig, mit der Natur zusammen standortangepasst und in einem geschlossenen Kreislauf zu produzieren. Deshalb werde ich in Zukunft vermehrt Original Braunvieh züchten, diese sind extensiver, und es braucht weniger Futterzukauf», ist die junge Landwirtin überzeugt.

Die Scheune wurde 1991 umgebaut, ein schöner, offener Anbindestall und eine Absauganlage erleichtern die Arbeit. In diesem Jahr haben sie auf Vollweide umgestellt. Auf ihrem Betrieb wird Silage und Heu produziert. Ein lokaler Lohnunternehmer presst die Siloballen. Die Milch wird über die ZMP vermarktet, jeden zweiten Tag wird sie auf dem Hof abgeholt. «Mein Grossvater und mein Vater haben gut zum Betrieb geschaut und viel investiert, sodass die Gebäude sehr gut instand sind», anerkennt die zukünftige Meisterlandwirtin.

Zusammen gehts besser

Sie liebt alle Arbeiten und wegen der Vielseitigkeit hat sie diesen Beruf gewählt. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarn findet sie wichtig. Maschinen, die nicht ständig im Einsatz sind wie Schleppschlauch, Egge oder Düngerstreuer, teilen sie sich. Diesel und Holzpellets werden gemeinsam mit anderen bestellt.

«Beim Heupressen und Silieren achten wir darauf, dass wir dies in der Umgebung miteinander richten können», betont sie. Ein Höhepunkt ist für sie im Herbst die Viehschau im Dorf. Auch da treibt sie ihr Vieh gemeinsam mit einem Nachbarn ins Dorf. Unter den Bauern wurde der Auszug mit den geschmückten Tieren in den letzten Jahren neu belebt.

Grossvater darf bleiben

Da der 92-jährige Grossvater in der zweiten Wohnung auf dem Betrieb lebt, haben sich die Eltern von Lea Unternährer entschieden, ins Nachbardorf zu ziehen, damit der Grossvater seinen Lebensabend weiterhin im gewohnten Umfeld verbringen kann. Ihr Vater freue sich, nicht mehr so viel Verantwortung tragen zu müssen und daneben Zeit für seinen Erstberuf, das Schreinern, zu haben.

Die junge Landwirtin ist froh, dass er sie noch zwei Tage auf dem Betrieb unterstützt. Ihre Mutter wird weiterhin bei verschiedenen Arbeiten mithelfen, einen Teil des Gartens nutzen und auch mehrheitlich Leas Grossvater betreuen. Christian Aeschlimann, der Freund von Lea Unternährer, wird mit der Hofübernahme bei ihr einziehen. Der gelernte Metallbauer, der als Maschinist auf dem Bau arbeitet, wird sie in seiner Freizeit unterstützen. Die 25-Jährige kann sich auch vorstellen, später Lernende auszubilden.

Kommentare (2)

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  • Bachmann Margrith | 17.04.2025
    weil ich in Romoos aufgewachsen bin aber schon mehr als 5o Jahre nicht mehr im Entlebuch wohne habe ich, und das nur per Zufall gelesen , ich habe eine Adresse in Romoos gesucht , da habe ich weitr gelesen und dann natürlich grade gewusst wo die initiative Jungbäuerin zu Hause sit , die Studen kenne ich natürlich schon noch und eiss wo das ist ! Alles gute und weiterhin toi toi , en Gruess aus Rothenburg
  • Unternährer Heinz | 19.10.2024
    Finde ich super!
    Wünsche allen viel Glück und Gesundheit.
    Gruess Poscht Hemmi
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