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Laubholzbockkäfer: Gemeinde Zell mit Fortschritten 

Seit über einem Jahr beschäftigt der Asiatische Laubholzbockkäfer die Gemeinde Zell LU. Die Zahl der befallenen Bäume erhöhte sich in diesem Jahr von 74 auf 86. In diesem Zusammenhang wurden bis heute rund 1’800 Bäume gefällt. Die Massnahmen zeigen Wirkung. Entwarnung gibt es aber noch nicht 

mgt |

Gemäss der Pflanzengesundheitsverordnung des Bundes gilt der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) als melde- und bekämpfungspflichtig. Das ALB-Einsatzteam unter der Führung der Dienststelle Landwirtschaft und Wald war das ganze Jahr in der Gemeinde Zell unterwegs.  Weitere ALB wurden gefunden und die betroffenen Bäume sofort gefällt. 

Für die Wintermonate 2024 plant das Einsatzteam ALB wiederum Fällungen von spezifizierten Pflanzen, welche neu zur Kernzone gehören. Bisher hat der Kampf gegen den Käfer eine Million Franken gekostet. 

Alle gegen Einen 

Spürhundeteams, Baumpflegespezialistinnen und -spezialisten, sowie Forstpersonal sind in der Gemeinde Zell ganzjährig unterwegs: Sie kontrollieren Laubbäume. Ahorn und Weiden stehen auf dem Speiseplan des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) weit oben. Seit seiner Erstentdeckung im August 2022 fordert der gefährliche Schadorganismus die Bevölkerung, das Forstpersonal und die Behörden stark.

Das Gebiet in Zell und Umgebung ist in verschiedene Zonen eingeteilt. Die Zonierung hat sich während der Flugzeit des ALB – von ungefähr April bis November – mehrmals vergrössert, da die Monitoring-Teams weitere Käfer in verschiedenen Lebensstadien entdeckt haben. Bei einem Befall müssen diese Bäume und Sträucher sofort gefällt, gehackt und energetisch verwertet werden.

1’800 Bäume gefällt

Die Kernzone hat sich durch die Neufunde in diesem Jahr flächenmässig beinahe verdoppelt. In dieser Zone – Radius von 100 Metern um den befallenen Baum – müssen alle sogenannten spezifizierten Pflanzen präventiv gefällt werden. Das sind unter anderen Ahorn, Weide, Esche, Birke und Rosskastanie. Mit diesem Vorgehen wird dem Asiatischen Laubholzbockkäfer konsequent die Lebensgrundlage genommen.

Bis heute mussten insgesamt ungefähr 1’800 Bäume und Sträucher auf dem Zeller Gemeindegebiet gefällt werden. Die meisten standen in privaten Gärten: Deshalb waren rund drei Viertel des gefällten Laubgehölzes kleiner als acht Meter – 40 Prozent sogar kleiner als drei Meter. Insgesamt wurde bei 86 Bäumen ein Befall durch den ALB nachgewiesen (Stand 2022: 74). Die Massnahmen zeigen ihre Wirkung: Der Befallsdruck ist rückläufig. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.

Vorgehen im Schutzwald

Auch im Schutzwald oberhalb der Luthern wurden ALB-Befälle bestätigt. Schutzwald-Experten analysieren die Situation ständig mit dem Ziel, die Schutzfunktion des Waldes gegen Rutschung und Murgang möglichst zu erhalten und grosse Öffnungen im Baumbestand zu vermeiden.

Während der vergangenen Monate kontrollierten Baumpflegespezialisten den Schutzwald intensiv. Um das Monitoring zu vereinfachen, wurden im Schutzwald Haselsträucher und Weiden bodennah abgeschnitten, einzelne Wirtsbäume (Bergahorne) gezielt gefällt und bei einzelnen Bäumen ein Kronenschnitt vorgenommen.

Monitoring geht weiter

Für die Wintermonate 2024 plant das Einsatzteam ALB wiederum Fällungen von spezifizierten Pflanzen, welche neu zur Kernzone gehören. Dass diese Präventivfällungen zielführend sind, hat sich im Januar 2023 bewiesen. Bei den präventiv gefällten Bäumen sind wiederum zwei Befälle bestätigt worden. Weiterhin wird das Gebiet regelmässig auf neue Befälle durch den ALB kontrolliert und die Bäume digital erfasst, um das Monitoring zu vereinfachen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Schutzwald gerichtet.

Kosten von 1 Million Franken

Gemäss Pflanzengesundheitsverordnung des Bundes gilt der Käfer als melde- und bekämpfungspflichtig. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) koordiniert zusammen mit dem Kanton Luzern die Bekämpfungsmassnahmen. Zuständig für die Umsetzung der Massnahmen ist der Kanton Luzern.

Die Kosten, welche für die Bekämpfung anfallen, werden zwischen Kanton und Bund aufgeteilt – 40 Prozent übernimmt der Bund und 60 Prozent der Kanton. Für das Jahr 2023 schätzt die Dienststelle Landwirtschaft und Wald die Gesamtkosten auf rund 1 Million Franken. Nach Erkenntnissen der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) liegt der Erstbefall in Zell mindestens sieben Jahre zurück.

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