Das kantonale Projekt Absenkpfad Pflanzenschutzmittel beinhaltet Fördermassnahmen, die gezielt die Risiken von Pflanzenschutzmitteln reduzieren und gleichzeitig die landwirtschaftlichen Kulturen schützen. An einer Fachveranstaltung lernten die Teilnehmenden die effektive und fachgerechte Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und wie Anwenderschutzmassnahmen korrekt umgesetzt werden, informiert die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung.
Praktische Demonstrationen und ein intensiver Austausch mit und unter den Teilnehmenden trugen dazu bei, den Teilnehmenden ein tieferes Verständnis für die optimale Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu vermitteln. An der Fachveranstaltung wurde auch deutlich, dass sich die Branche proaktiv einsetzt, um einen sicheren und wirkungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln zu fördern.
Fachgerechter Einsatz von PSM
2017 hat der Bundesrat den Aktionsplan zur Reduktion von Pflanzenschutzmittel verabschiedet. Der Kanton Luzern ist bei der Umsetzung dieses Aktionsplans auf Kurs, wie es in der Mitteilung heisst. Das Ziel besteht darin, die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und nachhaltige Alternativen zu fördern.
Das kantonale Projekt Absenkpfad PSM Luzern ergänzt den nationalen Aktionsplan. Es enthält Fördermassnahmen, die gezielt die Risiken von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, jedoch ohne den Schutz der landwirtschaftlichen Kulturen zusätzlich einzuschränken. Eine dieser Massnahmen ist die Fachveranstaltung «Sensibilisierung Anwender- und Umweltschutz», an der sich die Teilnehmenden im verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln weiterbilden. Ziel der Veranstaltung ist es, dass Pflanzenschutzmittel fachgerecht eingesetzt und damit der Schutz von Anwender, Umwelt und Kulturen korrekt und wirkungsvoll umgesetzt werden.
Anwenderschutz und optimale Anwendung
Die rund 53 Teilnehmenden der Veranstaltung erhielten auf dem Obstbaubetrieb von Jakob Wildisen in Hitzkirch Einblicke in die gesundheitlichen Risiken, die bei unsachgemässem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für die Anwenderinnen und Anwender entstehen können. Die Referenten informierten über die korrekte Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung und deren praxistauglichen Umsetzung. Sie demonstrierten beispielsweise das korrekte Befüllen von Pflanzenschutzmittelspritzen oder das sichere Ersetzen von verstopften Düsen im Feld.
Anwenderschutz und praxistaugliche Tipps waren wichtige Bestandteile der Veranstaltung.
zvg
Neben dem Anwenderschutz war das Thema optimale Applikationstechnik und deren korrekte Verwendung das zweite zentrale Thema der Veranstaltung. Die Referenten informierten über die optimale Applikationstechnik und verglichen mit den Teilnehmenden die Auswirkungen verschiedener Geräteeinstellungen und Technologien in der Obstanlage.
So war beispielsweise die Verwendung der korrekten Luftmenge bei der Applikation mit Gebläsespritzen laut Markus Thali, Präsident Luzerner Obstbauverein, vielen nicht bewusst. Sie sei jedoch entscheidend, damit die Wirkstoffe gezielt ausgebracht und nicht in die Umwelt verfrachtet werden.
Branche setzt sich proaktiv ein
An der Fachveranstaltung wurde deutlich, dass sich die Branche proaktiv einsetzt, um einen sicheren und wirkungsvollen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln zu fördern. Dabei sind gemäss Patrick Galliker, Präsident Vereinigung Luzerner Beerenpflanzer, auch die diversen vorbeugenden Massnahmen wie beispielweise der Witterungsschutz der Kulturen durch Folienüberdachung gegen Pilzkrankheiten von zentraler Bedeutung.
Fachveranstaltung «Sensibilisierung Anwender- und Umweltschutz»
Die Fachveranstaltung entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung Hohenrain (BBZN) und den Branchenorganisationen Luzerner Obstbauverein und Vereinigung Luzerner Beerenpflanzer.
Das kantonale Projekt Absenkpfad PSM Luzern wird durch die Dienststellen Landwirtschaft und Wald (lawa) und Umwelt und Energie (uwe) getragen. Die Leitung ist beim BBZN angesiedelt und in einer Projektgruppe bestehend aus BBZN, lawa und uwe organisiert.
Die aktive Zusammenarbeit von Produzierenden, Behörden und Branchenorganisationen, die Implementierung neuer und bewährter Praktiken und der Einsatz moderner Technologien fördert den nachhaltigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und gewährleistet die Zukunft unserer Nahrungsmittelproduktion und der Luzerner Betriebe.