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Vom Knecht zum Möbelpionier

Die Geschichte von Robi Portmann zeigt, wie Mut und Zufall das Leben völlig verändern können. Nach einem unerwarteten Wendepunkt legte der ehemalige Meisterknecht den Grundstein für die Möbel Portmann AG.

Vom Meisterknecht zum Möbelhändler». Das ist nicht der Titel eines Heimatfilms, sondern der berufliche Werdegang von Robi Portmann in vier Worten beschrieben. Rund 30 Jahre arbeitete Robi Portmann auf einer Alp im Entlebuch, wo er zum Vieh schaute und das Land bewirtschaftete. Es ist auch der Ort, an dem er seine Frau Theres kennenlernte, sie war als Magd angestellt.

Kaufte Warenbestand

Die beiden heirateten 1953. Eigentlich war vorgesehen, dass das junge Paar den Bauernhof und die Alp ihres Arbeitgebers übernehmen würde, doch daraus wurde nichts. So beschloss Robi Portmann, ein An- und Verkaufsgeschäft zu eröffnen. Dabei half ihm der Zufall: Im Herbst 1954 arbeitete Robi Portmann als Sicherheitsmann bei der Schweizerischen Landesausstellung in Luzern.

Am Ende des Anlasses konnte er den gesamten Warenbestand aufkaufen: Kessel, Milchkannen, Melkstühle, Striegel, Bürsten und Futterreste. Zusätzlich übernahm er von einem alten Mann dessen gesamten Haushalt. Um das Geschäft zu finanzieren, lieh er sich 2000 Franken von einem Bekannten. Robi Portmann mietete Räumlichkeiten gegenüber dem Bahnhof Schüpfheim an, in denen er seine Ware verkaufen konnte.

Theres Portmann, die im Jahr 2022 verstarb, hielt ihr gemeinsames Leben in einem Buch fest. Sie schrieb, dass sie lange Zeit finanzielle Sorgen plagten: «Am Anfang lief das Geschäft schlecht. Es gab Tage, an denen kein einziger Kunde kam. Mit Mut und Gottvertrauen hielten wir durch.»

Nur wenig verdient

Um etwas dazuzuverdienen, arbeitete Robi Portmann zudem als Milchkontrolleur. In ihren Memoiren erzählt Theres Portmann: «Wegen einer Kuh musste er den Berg hinauf und verdiente nur vier Franken.» Später hätten sie dann einen Occasionswagen gekauft.

1960, inzwischen Eltern von fünf Kindern, zog das Paar in eine Wohnung über ihrem Geschäft. Bis dahin hatten sie ausschliesslich mit gebrauchten Möbeln gehandelt, doch nun kamen auch neue Möbel ins Sortiment. Oft sei ihr Mann mit Brautpaaren in eine Möbelfabrik gefahren, am Abend sei dann bei ihnen in der Stube bei einem Imbiss der Vertrag unterzeichnet worden, schrieb Theres Portmann in ihren Memoiren.

Der Durchbruch kam mit dem Kauf eines Grundstücks am heutigen Standort an der Hauptstrasse in Schüpfheim. 1975 war der Neubau bezugsbereit, und im selben Jahr stieg Sohn Röby Portmann ins Geschäft ein. Sechs Jahre später folgte sein jüngerer Bruder David. Im November 1994 verstarb der Firmengründer Robi Portmann.

 

 

2021 ging Röby Portmann in den Ruhestand. Seither leiten David und seine Tochter Eliane Portmann das Unternehmen gemeinsam. Die heute 37-jährige Eliane war schon als Kind vom Möbelgeschäft begeistert, obwohl sie das nie offen zugab. «Die Leute sagten jeweils zu mir: ‹Du wirst bestimmt Möbelhändlerin.› Das konnte ich irgendwann nicht mehr hören und verneinte es aus Prinzip», erzählt sie.

 

Grosse Auswahl

Das Möbelgeschäft Portmann hat eine Ausstellungsfläche von 3500 m2. Und bei Portmanns finden die Kundinnen und Kunden praktisch jedes Möbelstück, das auf der Website aufgeführt ist, auch im Geschäft. Im Sortiment findet sich alles rund ums Wohnen, Essen, Schlafen und Büro. Zwei- bis dreimal im Jahr besucht Eliane Portmann Messen im In- und Ausland, um Möbel einzukaufen.

Wie in der Mode gebe es auch bei Möbeln Trends: Zurzeit seien es Cord-Sofas. Allgemein hätten Stoffsofas stark an Beliebtheit gewonnen. Ebenso gefragt seien geradlinige, schlichte Möbel, erklärt Eliane Portmann, die Betriebswirtschaft studierte.

Den Erfolg der Firma führt sie auf die starken Wurzeln als Familienunternehmen im Entlebuch zurück, die ehrliche Freude am Beraten der Kunden und faire Preise.

Die Möbel Portmann AG beschäftigt 17 Mitarbeitende. Das Einzugsgebiet der Kundschaft umfasst das Emmental und die Zentralschweiz. Geliefert wird jedoch in die ganze Schweiz.

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