Bei der Zuchtfamilienschau präsentierte die Familie Othmar und Irene Suter-Sigrist eine 5-Generationenfamilie.
zvg
Die Stammkuh der 5-Generationen-Familie heisst Rico Ladina . Sie weisst eine Lebensleistung von knapp 85’000 Kilogramm Milch auf und hat bereits 12 Abkalbungen hinter sich. Wie stolz die Familie auch immer auf ihre Zuchterfolge ist, wenn dann eine der Kühe in die Metzgerei muss, dann tut es ihnen im Herzen weh.
Inmitten blühender Gärten
Auf dem Weg zu Familie Suter-Sigrist in der Sonnegg oberhalb von Schindellegi weitet sich der Blick über den Zürichsee. Der Greifensee und der Pfäffikersee blitzen in der Ferne, und wenn die Luft klar ist, kann man auch die Jurahöhen in der Ferne erblicken.
Doch kurz bevor man zum Hof kommt, neigt sich die Strasse hinter einige Moränenhügel und in einer Mulde versteckt liegen zwei ortstypische Bauernhäuser sowie ein Stall inmitten von blühenden Gärten. Auf der Sonnenseite liegt ein gepflegter Gemüsegarten.
10 Hektaren-Betrieb mit 12 Kühen
So schön die Aussicht auch ist, abends kann man wegen dem Wind kaum im Freien sitzen. In der Mulde auf 800 Metern über Meer ist man jedoch windgeschützt, und das würden Irene und Othmar Suter nicht eintauschen gegen die Aussicht. Und schön ist es auch hier. Das weiss die Familie Suter und sie betont, dass sie das auch schätze. Knapp zehn Hektaren gross ist der Hof, den sie in dritter Generation bewirtschaften, gerade gross genug für zwölf Kühe. Othmar und Irene Suter wussten, worauf sie sich einliessen, als sie den Hof übernahmen.
Othmar und Irene Suter-Sigrist in ihrem Stall. Die Freude an der Landwirtschaft hat sie gepackt.
Tobias Humm
Er fand Arbeit in einer Zimmerei und sie im Detailhandel. Auf die Frage, warum er es denn so mache und ob es anders nicht leichter wäre, geht ein Lächeln über Suters Gesicht. «Es ist die Freude an der Landwirtschaft, die uns hier hält.» Und so sind sie Züchter von schönstem Originalem Braunvieh geworden, Hornvieh wohlverstanden, auch wenn Suter gleich relativiert, er sei kein Spitzenzüchter, aber er habe einfach Freude an einer schönen Kuh.
Stammkuh Rico Ladina
Das Schlüsselwort im Gespräch mit den Suters ist «Freude». Sie haben Freude an ihrer Arbeit, an ihrer Familie, an ihren Tieren und sie haben Freude daran, dass sie mit einer Kuh an der Bezirksviehausstellung die Miss-Wahl gewonnen haben. Die dabei gewonnene Schlaufe hängt im Durchgang zwischen Küche und Wohnzimmer. Zur Freude kommt noch ein gerechtfertigter und spürbarer Stolz dazu.
Stolz darauf, dass sie an der Zuchtfamilienschau vom 14. April nicht nur die beiden Familien Ladina und Luna vorstellen konnten, sondern mit der Stammkuh Rico Ladina (EX90; 84’388kg Milch Lebensleistung, 12 Abkalbungen) auch noch eine 5-Generationen-OB-Kuhfamilie präsentierten. Der Stammkuh folgen:
- Adel Lupina EX90 (55’210kg Milch Lebensleistung, sieben Abkalbungen)
- Valerius Lotti G79 (25’968kg Milch Lebensleistung, 4 Abkalbungen)
- Lopper Limba G+83 1. Laktation 22,6 Kilogramm Milchtagesleistung
- Kuhkalb Lordan Lilo
«Es tut im Herzen weh, wenn ein Tier gehen muss»
So klein der Hof ist, so wertvoll sind die Tiere, die hier gehalten und gezüchtet werden, und wenn dann eines in die Metzgerei muss, dann tut es den Bauersleuten im Herzen weh. Doch die Freude überwiegt bei Weitem. Freude hätten sie auch an Obstkulturen und Gemüseanbau, doch dafür ist der Hof zu hoch gelegen und die Windexposition – auch in der geschützten Mulde – zu stark.
Und so haben sie sich ganz auf ihre wunderschönen Tiere konzentriert, die an einem heissen Sommertag im Schutz des Stalls den Tag über vor sich hindösen und nachts auf der Weide die Frische und die Kräuter geniessen.
