/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Reine Grasfütterung benötigt geeignete Genetik

mgt |

 

Agroscope untersuchte bei Milchkühen die Auswirkungen einer reinen Grasfütterung verglichen mit einer Ration mit Kraftfutter. Die Studie zeigt, dass bei geeigneten Milchkuhtypen eine reine Grasfütterung möglich ist.

 

Im Vergleich zum Menschen und anderen Monogastriern, wie Huhn und Schwein, verdauen Wiederkäuer faserreiche Futtermittel wie Gras besonders gut. Stärke- oder zuckerreiche Futtermittel wie Getreide oder viele andere Kraftfutter verwerten sie in grösseren Mengen jedoch schlechter.

 

Deckung des Nährstoffbedarfs

 

Trotzdem werden 13 % der weltweiten Getreideproduktion als Kraftfutter an Wiederkäuer, hauptsächlich Rindvieh, verfüttert, was direkt oder indirekt zum Mangel an Nahrungsmitteln in manchen Regionen der Welt beiträgt. Die Steigerung der Milch- und Fleischleistung beim Rindvieh hat jedoch zu einer übermässigen Verwendung von potenziellen Lebensmitteln geführt.

 

Als weitere Gründe für die Verwendung von Kraftfutter in der Rindviehhaltung sind die Deckung des Nährstoffbedarfs und folglich der Erhalt des Tierwohls, der Ausgleich der Nährstoffversorgung, die effiziente Nährstoffverwertung sowie reduzierte Emissionen anzuführen. Die Viehhaltung sollte die Nettoproduktion von Lebensmitteln für den Menschen verbessern und somit einen wesentlichen Beitrag zur Ernährungssicherheit liefern.

 

0 und 750 Kilo Kraftfutter

 

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen einer reinen Grasration mit null Kilogramm Kraftfutter mit der gleichen Grasration mit 750 kg Kraftfutterzusatz pro Kuh und Jahr zu vergleichen. Untersucht wurden die Auswirkungen auf die Milchleistung und -zusammensetzung, die Zellzahl, die Körperkondition, das Körpergewicht, die Behandlungen und die Fruchtbarkeit bei zwei Holstein-Kuhtypen.

 

Im dreijährigen Versuch wurden insgesamt 138 Laktationen von 92 Holstein-Kühen, schweizerischen (HCH) und neuseeländischen (HNZ) Ursprungs, berücksichtigt. Zeitgleich wurde die reine Gras-, bzw. Heuration mit einer Fütterung verglichen, bei der zusätzlich 750 kg Kraftfutter während der ersten 300 Laktationstage angeboten wurden. Während der Winterfütterung wurde Heu gefüttert, und während der Sommerfütterung weideten die Milchkühe.

 

5376 kg Milch mit reiner Grasration

 

Im Durchschnitt produzierten die Milchkühe mit der reinen Grasration 5376 kg Milch pro Standardlaktation. Mit 750 kg zusätzlichem Kraftfutter produzierten die Tiere mehr Milch pro Standardlaktation – etwa 1 kg Milch pro kg zusätzliches Kraftfutter – und auch bezogen auf das Körpergewicht produzierten sie mehr.

 

Darüber hinaus wiesen die Kühe mit Kraftfutterergänzung ein etwas höheres Körpergewicht und eine etwas bessere Körperkondition auf. Die Gehalte der Milchinhaltsstoffe Fett, Protein, Laktose und Harnstoff sowie die Zellzahlen waren mit oder ohne Kraftfutterergänzung vergleichbar.

 

Unterschiede zwischen Holstein-Kuhtypen

 

Die Schweizer Holstein produzierten mehr Milch als Neuseeland-Genetik. Da sie aber grösser waren, produzierten sie weniger Milch pro Kilogramm Körpergewicht als die Neuseeländer. Ausserdem waren die Schweizer Holstein mit und ohne Kraftfutterergänzung zu mager gegenüber der Norm und auch im Vergleich zu den Neuseeländer.

 

Schliesslich wiesen beide Kuhtypen ähnliche Werte für den Milch-Harnstoffgehalt und die Zellzahl auf. Die Schweizer Holstein erhielten mehr medizinische Behandlungen hinsichtlich der Fruchtbarkeit und auch gesamthaft als die Neuseeland-Genetik. Es scheint, dass bezüglich der medizinischen Behandlungen der angepasste Kuhtyp die grössere Rolle spielt als die Kraftfutterergänzung.

 

«Bei geeigneten, an die Fütterungssysteme angepassten Milchkuhtypen ist heutzutage eine reine Grasfütterung ohne Kraftfutterergänzung möglich», lautet das Fazit der Studie.

Kommentare (7)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Familie | 18.02.2022
    Familie sucht Landw. Betrieb
    E-mail [email protected]
    Danke
  • Erich Markwalder | 13.02.2022
    genau, das verhältnis milch zu fleischpreis hat sich verändert, wir haben zu wenig kälber, also mehr fleisch am tier, weniger milch, mehr kühe und wieder mehr kälber.

    gesexter m samen einsetzen, dann haben wir genug kälber

    sowieso ist ob und simmental blut in rückkreuzung heute sehr stark
    • Hinterfragenden | 14.02.2022
      Was hat gesexter Samen mit genug Kälber zu tun?
      Dachte bis jetzt immer, wenn eine Kuh kalbt, gibt es ein Kalb, oder liege ich falsch?
  • Hofstetter Gerhard | 12.02.2022
    Geeignete Genetik ist doch in der Schweiz vorhanden: Simmentaler ,Orginal Braunvieh, Swissfleckvieh mit RH Anteil unter 50%.Die Kühe von den Rassen eignen sich für reine Grasfütterung!
  • Jogg vum Bärg | 12.02.2022
    Na endlich!! Jetzt muss das nur noch in die Köpfe unserer Viehzüchter rein! Auch der Schweizer Bauer könnte da mitmachen. Zeigt mal einen erfolgreichen Milchviehzüchter mit angepassten Typen! Anstatt den Hochleistungskühen von Ender und Co. zu huldigen. Aber bei denen kann man halt mehr Werbung der Vorgelagerten für die Zeitung erwarten.
    • Hinterfragenden | 14.02.2022
      Was mich nachdenklich stimmt, ist das in NZL es bei den Vollweidebetrieben üblich ist 3 kg Palmfettkernen pro Kuh und Tag sowie Maissilage zu füttern... Ist vermutlich wirtschaftlicher so, den NZL Milchproduzenten sind Unternehmer ohne Staatlicheunterstützung und sind dem Markt voll ausgesetzt. Offen sein für andere Wege ist wichtig, doch bitte genau hinsehen.
      • Jogg vum Bärg | 16.02.2022
        ... aber hier war die Frage doch eindeutig, wie sich eine Kraftfuttergabe bei zwei unterschiedlichen Kuhtypen (Genetik) auswirkt. Von Palmfettkernen und Maissilage ist da keine Rede! Lohnt sich bei sais. Vollweide übrigens auch nicht. Sonst bin ich auch deiner Meinung, dass die Kühe eigentlich die Funktion haben, Wiesenfutter in Milch umzusetzen.

Das Wetter heute in

Umfrage

Schaut Ihr Landfrauenküche?

  • Ja, jede Folge:
    72.01%
  • Ja, ab und zu:
    17.04%
  • Nein, interessiert mich nicht:
    10.95%

Teilnehmer insgesamt: 2758

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?