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Reise-Blog: Die letzten Wochen in Costa Rica

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

Nora Rutishauser, Benno Jungo |

 

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

Im Flugzeug in Richtung Kanada entstand unser letzter Blogeintrag aus Costa Rica. Wir verlassen Costa Rica vor der Regenzeit. Die vergangenen Wochen haben wir in Cañaza, auf der Halbinsel Osa, verbracht. Und der erste, grosse Regen (agua zero) hat uns schon überrascht. In rund einer Woche fängt die Regenzeit in Costa Rica an.

Die Goldsucher im Fluss

Doch es gab immer noch viel zu entdecken. Beispielsweise die Goldsucherstätte im Río Claro, der 15 Busminuten von Cañaza liegt. An einem Samstag nahmen wir um 6.00 Uhr den Bus zum Río Claro. Der Bus kam nicht, dafür ein Privattaxi. Um 6.30 Uhr starteten wir in Gummistiefeln unsere Wanderung wasseraufwärts im Río Claro. Schon um diese frühe Zeit war es sehr heiss, und aufgrund des grossen Regens am Vortag, feucht.

Nach einer Stunde trafen wir auf die erste Goldsucherin. Dies sitzend, inmitten des Flusses. Während unserer dreistündigen Wanderung im Fluss trafen wir noch auf weitere Goldsucher. Einige suchen die ganze Woche hindurch, einige mehr am Wochenende. Ausgerüstet sind sie mit Werkzeugen, begleitet von der Familie. Zudem hatten sie ein Plastikdach am Fluss (gegen den Regen) vorbereitet. Die drei Stunden im Fluss und die Hitze machten uns aber zu schaffen. Eine gebratene Wurst wie zuhause (leider ohne Thomy-Senf), garniert mit Tortillas und Bohnenmuss, gaben uns wieder die nötige Energie für die Rückkehr.

Schafschlachtung

Eindrücklich war das Schlachten eines Schafes in der letzten Woche. Wir halfen beim Häuten und Schneiden des 40kg schweren Schafes. Zuerst haben wir abwechslungsweise gehäutet. Danach kam das Öffnen des Schafs, was Noel, ein Mitarbeiter der Farm, übernommen hat. Beim Häuten, und vor allem beim Öffnen des Schafs, mussten wir sehr vorsichtig sein um nicht in den Magen zu stechen, und dadurch das Fleisch durch den Mageninhalt zu verunreinigen.

Nach drei Stunden wurde aus dem 40kg Schaf ein 17kg Fleischhaufen. Costa Ricaner sind es nicht gewohnt Schaffleisch zu konsumieren. Deshalb sind Nordamerikaner und Italiener die Kunden von Schaffleisch. Mabiel, der Mann von der Finca, will nun mit einem neuen Bock bessere Fleischqualität züchten. Zurzeit verkauft Mabiel das Fleisch unterpreisig, da die Fleischqualität weniger gut ist. Ansonsten haben wir noch das Ananasfeld gejätet, einen Kaninchanauslauf gebaut, Wassergräben geputzt oder Helikonien in der Aufforstung zurechtgeschnitten.

Ein wenig irritiert hat uns, dass auf dem Grundstück "unserer" Finca die Bäume zum Wachsen gepflegt wurden. Auf dem Nachbargrundstück wurden die Bäume, mit dem Vorwand sie würden für den eigenen Hausbau verwendet, gefällt. Dort werden nun Ölpalmen gepflanzt, wie es in der ganzen Region getan wird. Nach zwei Wochen ging es dann Richtung Norden, nach San José für die letzten Tage in  Costa Rica.

Maisgebäck aus Mais und Käse

Am Tag vor der Abreise hatten wir die Möglichkeit, das Unternehmen, in dem der Vater einer befreundeten Costa Ricanerin tätig ist, zu besuchen. Das Unternehmen heisst Brinsa und produziert und verkauft Salz und Snacks. Wir sahen eine Produktionsstätte in Palmares, welche Snacks namens "Bizcochos" herstellt, an. Im gesamten Snack-Markt macht die Produktion von Bizcochos 2,5% aus. Brinsa hat einen Marktanteil im Segment Bizcochos von 56%. Damit ist das Unternehmen Marktführer.

Bizcochos ist ein salziges Maisgebäck in Kringelform aus Mais und Käse. Mit dem Spielen der Mengen der einzelnen Zutaten, dem Beimengen von Zucker oder Gewürzen, oder der Kringelgrösse, ergeben sich andere Produkte. Bizcochos werden im Premiumsegment angesiedelt, sind deshalb ein bisschen teurer und haben ihren Verkaufspeak um Weihnachten und Ostern. Dieser Snack wird hauptsächlich von Familien konsumiert, meistens zu einem Kaffee.

Nun nach Winnipeg

Nach einer Einführung im Produktionsgebäude zu den Produkten und der Degustation der verschiedenen Käse, besuchten wir die Produktion. Auf sehr kleinem Raum werden in diesem ehemaligen Familienunternehmen den ganzen Tag Zutaten gemischt, gebacken und verpackt. Es gibt jeden Tag ein Mischteam, Back-, und Verpackungsteam, die gestaffelt arbeiten. Aufgrund des alten Gebäudes sind die Maschinen störend laut für die Nachbaren, weshalb nur tagsdurch produziert werden kann. Zurzeit wird nach einem neuen Standort gesucht. Die Produktion findet im Moment mitten in einem Wohnquartier statt.

Der Besuch endete mit einem Sack voll Bizcochos, die uns nun im Handgepäck nach Kanada begleiten. Unser nächster Bericht wird irgendwo auf dem Weg von Winnipeg Hasta luego entstehen. 

Hasta luego Costa Rica! Costa Rica! Unvergessliches "Pura Vida"!

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