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Reise-Blog: Überall hängt Essen an den Bäumen

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

Nora Rutishauser, Benno Jungo |

 

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

Seit mehr als drei Wochen sind wir hier in der Karibik im Dörfchen Hone Creek. Hier erhielten wir Einblick in das Früchtesortiment der Region und die Verarbeitung dieser Köstlichkeiten. Egal wo man hinsieht, praktisch überall hängt Essen an den Bäumen. Hone Creek hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Hier in der Region Cahuita-Puerto Viejo sind viele Schweizer zuhause, es handelt sich hierbei um viele Zuzüger erster Stunde.

Holprige Fahrt zu den Feldern

Um in die Felder zu gelangen, benötigt man hier einen Pick-up oder sonst etwas Motorisiertes. Der Zugang zu manchen Feldern beinhaltet noch eine Flussüberquerung zu Fuss. Die Nebenstrassen sind oft ungeteert. Die Fahrt mit unseren "Banana"-Fahrrädern ist auch dementsprechend holprig. Solange es jedoch geradeaus geht, stört dies nicht gross.

Hier in der Region wurde und wird traditionellerweise Kakao angepflanzt. Der Anbau ist jedoch stark zurückgegangen. Dies, da die bestehenden Sorten eine Anfälligkeit auf Monillia (Pilzkrankheit) haben. Dies führte zu grossen Ertragsausfällen und zu einem höheren Risiko bei der Anpflanzung. Es sind nun jedoch neue Sorten vorhanden, die eine gewisse Moniliatoleranz aufweisen. Mit diesen Sorten kann das Risiko eines Ertragsausfalls deutlich verringert werden. In verschiedenen Projekten wird der Anbau der neuen Sorten unterstützt und gefördert.

Der einmal geerntete Kakao wird beispielsweise auf der Finca (Hof) "Rancho Tranquillo", die wir besuchten, zu einer Kakaomasse weiterverarbeitet. Die Masse wird anschliessend an örtliche Confiserien verkauft.

Die vorgängig fermentierten und getrockneten Kakaobohnen werden während rund 2 Stunden über dem Feuer geröstet. Anschliessend werden die Bohnen aufgebrochen, damit der Inhalt von den Schalen getrennt werden kann. Die reine, aber bröcklige Masse wird anschliessend mehrmals gemahlen, bis sie flüssig ist. Die Masse kommt dann in eingefrorenem Zustand zu den Kunden.

Die anstrengende Bananenernte

Wir haben auch Bananenfelder besucht. Die Ernte ist richtige Muskelarbeit. Die wässrigen Stämme der "Bananeros" (Bananenbäume) werden zuerst eingeschnitten und anschliessend runtergezogen. Die Bananenstrünke sind nun erreichbar und werden mit der Machete (ein immer sehr wichtiges Werkzeug hier!) abgeschnitten. Der alte Stamm wird danach so stehen gelassen, damit der neu austreibende Stamm von seinen Nährstoffen profitieren kann.

Nun heisst es schleppen. Zwei bis drei solche Bananenstrünke (je 10 - 20 kg) werden umgehängt und geschultert, und anschliessend durch den Bananen-Dschungel zum Weg getragen. Das ist Knochenarbeit pur! Wenn sämtlicher Schweiss auf die Bananen kommen würde, so müssten wir in der Schweiz salzige Früchte essen. Die Bananen werden anschliessend vom einem Aufkäufer mit Lastwagen abgeholt und in der Hauptstadt vermarktet.

Die "Neue"

Vollkommen neu in der Region ist die Frucht Açaí. Die Firma Oroverde und Rancho Tranquillo gehören zu den Pionieren bei der Kulivierung in dieser Gegend. Ursprünglich stammt die Frucht aus dem brasilianischen Amazonas. Im Anbau und in der Verarbeitung müssen zuerst Erfahrungen gesammelt werden. Kleine Mengen der würzigen Fruchtpulpe wurden bisher in die Schweiz und seit kurzem auch lokal vermarktet. Die Erntezeit der Açaí-Früchte lässt zurzeit noch etwas auf sich warten.

Wenn wir nicht auf den Fincas nach Einblicken suchen, so sind wir am Strand, im Nationalpark von Cahuita, in "unserem" schönen Casita oder helfen dem Nachbarn seine tote Kuh zu vergraben. Und täglich entdecken wir neue, exotische Tiere. Wir ziehen nun weiter Richtung pazifische Seite, und freuen uns auf weitere Tage, die "Pura Vida" sind!

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