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Reise-Blog: Zecken, Ameisen und Sonstiges

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

 

Nora Rutishauser und Benno Jungo werden während mehr als drei Monaten das mittelamerikanische Land Costa Rica bereisen. Dort arbeiten sie auf einem kleinen Betrieb, der exotische Früchte produziert. Während ihres Aufenthaltes berichten die Lebensmitteltechnologin und der Agronom über das Leben, die Landwirtschaft sowie die Produkte des Betriebs.

In der heissen Trockenzeit auf den Feldern rund um San Isidro machen einem neben der Hitze, die Insekten zu schaffen. Und vor allem auch den Tieren.

Bei einer Kuh kommt es ab ca. 10'000 Zecken zu einer Blutanämie (Blutarmut). Kühe und Rinder mit gut 1000 Zecken sind keine Seltenheit. Dementsprechend werden die Rinder auch mit einem Insektizid behandelt. Im Fall unseres Betriebs war dies Fipronil. Es kam aber auch schon zu Todesfällen von Kühen (nicht auf diesem Betrieb), in denen dann sämtliche Zecken ausgezählt wurden. Es waren ca. 30'000 Zecken, die die Kuh zur Strecke brachten. Das Problem mit den Zecken hier ist ihre pure Anzahl, denn nicht wie in Europa, übertragen sie keine Krankheiten. Das Zeckensuchen am eigenen Körper, gehörte nach der Feldarbeit jeweils dazu.
Ebenfalls nervig sind die vielen Ameisen, die ziemlich überall sind. Es gab regelmässige Bisse bei der Feldarbeit an Knöcheln und Händen.

Neben den Routinearbeiten mit Legehühnern, Schweinen und Garten, stand am Freitag Zuckerrohrschneiden und Unterhaltsarbeiten bei den Munis auf dem Programm. Alles pure Handarbeit. Abschneiden -entblättern - zuschneiden - hacken mit der Maschine und abfüllen in Säcke - zu den Futterstellen transportieren - verabreichen. Bei einem Stundenlohn eines Landarbeiters von ca. 2 US$ lohnt sich die Anschaffung einer Maschine nicht. Zudem wäre eine Maschine im steilen Gelände hier kaum einsetzbar.

Am Samstagnachmittag leisteten wir uns einen Besuch bei einer benachbarten Finca, die von Gringos (Sammelbegriff für alle, die nach weissem Nordamerikaner oder Europäer aussehen) geleitet wird.  Es gibt relativ viele Gringos, die Besitzer einer Finca sind. Die meisten Gringos hier sind eine Art naturliebende Aussteiger, die der westlichen Zivilisation entfliehen wollten und nun hier versuchen einen geerdeten, umweltbewussten und selbstversorgenden Lebensstil zu leben. So auch unsere Gringonachbarn.

Die Einheimischen verkaufen ihre Fincas in der Aussicht auf schnelles Geld, wegen  Schulden (was im hiesigen Kinokassenschlager "Maikol Yordan y su viaje perdido" lustig thematisiert wird) oder aufgrund ungeregelter Nachfolge. Das schnelle Geld ist dann aber oft auch schnell zu Ende, und die, die in die Städte ziehen in der Hoffnung auf ein anderes Leben, landen nach Aussage unseres Nachbars oftmals in den Favelas.

Es ist also relativ einfach hier Grundeigentum zu erwerben. Manchmal haben wir das Gefühl, ganz Costa Rica steht zum Verkauf. Überall hängen die "for sale" Schilder. Ob teuer oder nicht wissen wir jedoch nicht. Am Sonntag hiess es Schweine verladen. Da etwas wie eine Verladerampe fehlt, und der Schweinestall mit dem Auto nicht erreicht werden kann, mussten die vier 100 Kilo Tiere 100 Meter hinter dem Haus vorbei zum Transporter buggsiert werden.

Dort packen zwei Männer den Bauch und Kopf und ein Mann im Transporter packt den Schwanz. Alle drei zusammen machen Hau-Ruck und ein Schwein nach dem anderen war drin. Nicht wie ursprünglich geplant sind wir die ganze Zeit auf dem selben Betrieb, sondern nun auf mehreren. Am Sonntag kam nach drei Wochen der Moment des Abschieds. Nun sind wir unterwegs Richtung Peninsula de Osa und auf der Suche nach einem neuen Betrieb.

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