Der US-Agrarkonzern Monsanto blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, mit Rekordumsätzen in seiner Sparte für Saatgut und Genomik. Das Unternehmen meldete für das Ende August abgeschlossene Firmenjahr 2016/17 im Vorjahresvergleich eine Erlössteigerung um 8,4 % auf 14,32 Mrd Franken und einen Anstieg beim Bruttogewinn um 13,1 % auf 7,76 Mrd Franken.
Der Reingewinn wuchs sogar um zwei Drittel auf 2,2 Mrd Franken. Vorstandschef Hugh Grant sieht den Umsatzanstieg als Indiz für den wachsenden Bedarf an neuen Lösungen in einem nach wie vor anspruchsvollen Markt.
Er verwies auf die drei Wachstumsmotoren Sojabohnen, Baumwolle und Mais. Die Lizenzeinnahmen fielen den Unternehmensangaben zufolge höher aus als erwartet. Nach oben getrieben worden seien die Umsätze auch durch Preiserhöhungen im prozentual zweistelligen Bereich in Brasilien und Argentinien im ersten Geschäftshalbjahr, bei gleichzeitig gewachsenen Anbauflächen mit Monsanto-lizensiertem Saatgut in beiden Ländern.
Bayer-Transaktion verursacht Sonderausgaben
Die Betriebskosten konnte der Konzern auf Vorjahresniveau halten. Die Transaktion mit Bayer bedeutete für das US-Unternehmen im zurückliegenden Firmenjahr dagegen Sonderausgaben von 186 Mio Franken.
Auch im vierten Quartal machte sich der Erholungskurs in der Geschäftsentwicklung deutlich bemerkbar, allerdings weniger im Umsatzanstieg um 5,0 % auf 2,63 Mrd Franken als vielmehr bei der Verbesserung des Nettogewinns von einem Fehlbetrag von 187,2 Mio Franken im Vorjahr zu einem Gewinn von 19,92 Mio Franken.
Angesichts der anstehenden Übernahme nannte die Geschäftsführung keine umsatzbezogene Zielmarke für 2017/18. Angestrebt werde zur weiteren Absatzsteigerung aber eine zunehmende Marktdurchdringung mit Sojasaatgut, ein Ausbau der Monitoring-Lösung „Fieldview“ sowie ein Abschluss des 2015 gestarteten Restrukturierungsprogramms.
Geschäft mit Sojasaatgut „boomt“
Die Umsätze Monsantos in der Sparte „Seeds and Genomics“ erreichten im Firmenjahr 2016/17 insgesamt 10,67 Mrd Franken das waren 9,3 % mehr als 2015/16.
Vor allem Soja und Baumwolle trieben den Umsatz und Gewinn Monsantos nach oben. Für den Bereich Soja meldete der Konzern Erlöszuwächse von fast einem Viertel auf 2,59 Mrd Franken und für Baumwollsaatgut einen Sprung von rund 40 % auf 601 Mio Franken.
Herbizidresistentes Soja schlägt durch
Durchgeschlagen haben bei Soja die herbizidresistenten Saatgutlinien „Roundup Ready Xtend“ und „Intacta RR2 Pro“. Zur Ernte 2018 wird von einem drastischen Wachstum bei den Anbauflächen ausgegangen, die mit Saatgut der entsprechenden Produkte bestellt werden.
Auch im Segment für Maissaatgut und Traits, dem umsatzstärksten des Unternehmens, wurde ein deutliches Erlösplus verbucht, und zwar von 7,6 % auf 6,13 Mrd Franken. Der Umsatz mit Gemüsesaatgut wurde auf 7,97 Mio Franken leicht verbessert.
ei allen weiteren Kulturen wurde dagegen insgesamt ein deutlicher Erlösrückgang verbucht, und zwar von mehr als einem Viertel auf 538 Mio Franken. Als wichtigen Meilenstein für die weitere Entwicklung wertet Monsanto die Zulassung des Herbizids „XtendiMax“ mit der „VaporGrip“-Technologie.
Glyphosatpreise sollen steigen
Für den Geschäftsbereich „Agricultural Productivity“, der unter anderem das Pflanzenschutzmittelgeschäft umfasst, meldete Monsanto eine Steigerung der Erlöse um 6,1 % auf annähernd 3,65 Mrd Franken.
Mit Blick auf das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres wird davon ausgegangen, dass die Glyphosatpreise wieder ansteigen. Auch bei den digitalen Lösungen meldete der Konzern Fortschritte. Die Tochter „Climate Corporation“ kündigte mehrere Produktentwicklungen an, unter anderem zur Diagnose von Maiskrankheiten.
Fast 49 Mio ha in Nordamerika und Europa würden mittlerweile vom Monitoring der FieldView-Plattform erfasst, berichtete der US-Konzern, der in wenigen Monaten zu Bayer gehören soll.


