Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre setzt sich nach Einschätzung der Vereinten Nationen ungebremst fort. Im vergangenen Jahr seien so viele der klimaschädlichen Gase in der Luft gewesen wie nie zuvor, teilte die UNO-Organisation für Meteorologie (WMO) in Genf mit.
Nun sei schnelles Handeln nötig, um den Anstieg der Temperaturen zu
bremsen, sagte der Generalsekretär der Organisation, Michel Jarraud,
eine Woche vor der Warschauer Klima-Konferenz. «Jedes Jahr wird es
schwieriger, das Problem in den Griff zu bekommen.» Sollte nun nicht
rasch gehandelt werden, dürften bereits Mitte des Jahrhunderts die
Durchschnittstemperaturen um zwei Grad höher liegen als in der
vorindustriellen Zeit.
Wissenschafter gehen davon aus, dass ein
Temperaturanstieg um zwei Grad gerade noch beherrschbar ist. Um dieses
Ziel zu erreichen, müssen nach Einschätzung von Umweltschützern allein
in Europa die Emissionen bis 2030 um 60 Prozent verglichen mit dem Wert
gekürzt werden, der 1990 erreicht wurde. In der kommenden Woche wollen
bei der jährlichen Weltklimakonferenz die Vertreter von mehr als 190
Staaten darüber sprechen, wie der Anstieg der Temperaturen doch noch
gebremst werden kann.
Nach Einschätzung der WMO drohen Engpässe
bei Trinkwasser und ein Anstieg der Meeresspiegel, wenn sich die
Atmosphäre und vor allem die Ozeane weiter aufheizen. Vor allem
Schwellenländer wie China pochen auf Finanzhilfen der Industrieländer,
um ihnen bei der Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen zu helfen.