Die Muni-Preise sind unter Druck. Grund ist: Anfang 2018 wurden mehr geschlachtet als in den drei Jahren zuvor.
Die Grafik zeigt die monatlichen Bankviehschlachtungen (Muni, Rinder und Ochsen) im Verlauf der letzten Jahre. Besonders auffällig dabei ist, dass die rote Linie für das Jahr 2018 bereits viel höher einsetzt als in den vorangegangenen Jahren. Der Grund dafür liege jedoch bereits im 2017, erklärt Peter Schneider von der Proviande.
Im September des letzten Jahres begann sich das Bankvieh leicht zu stauen. Im Oktober konnte der Rückstau kaum abgebaut werden, da mit dem Wildfleisch zusätzliche Konkurrenz für das Bankvieh auf den Markt kam. Viele hofften, dass im November mit dem Einsetzen der Festtagsschlachtungen der Markt wieder ins Lot gebracht werden könnte. Trotz grosser Bemühungen und intensiver Festtagsvorbereitungen war das Angebot an Bankvieh bereits zu hoch, so Schneider. Was sich dementsprechend auch in den sinkenden Preisen abzeichnete.
Im Dezember sanken die Schlachtungen zwar, dies ist jedoch mehr auf die reduzierten Schlachttage zurückzuführen. Folglich wurden einige Tiere erst im Januar geschlachtet. Somit ist klar: Beim Bankvieh herrscht eine Überproduktion. An den freigegebenen Importkontingenten kann dies kaum liegen, denn diese waren 2017 mit 5669 t Nierstücke und High Quality Beef klar tiefer als im 2015/2016 (5885t/5944t).
«Der Grund für die Rückstaus liegt in einer zu hohen Inlandproduktion», sagt Peter Schneider. Die Grossviehmast habe gute Jahre hinter sich, dies ermutigte wahrscheinlich einige Betriebe, neu in die Grossviehmast einzusteigen oder diesen Betriebszweig auszubauen. Trotz sinkender Kuhzahlen konnte die gestiegene Nachfrage nach Mastrassentränkern gestillt werden. So erhöhten attraktive Tränkerpreise die Anzahl Mastrassenbesamungen.