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Ressourcenschutz muss freiwillig sein

Die Junglandwirte-kommission sieht die im Zusammenhang mit der AP 2017 angestrebte Ressourcen-effizienz als Chance. Ihre Mitglieder wollen die Ressourcen schonen, das Klima schützen und dafür entschädigt werden.

Daniel Etter |

 

 

Die Junglandwirte-kommission sieht die im Zusammenhang mit der AP 2017 angestrebte Ressourcen-effizienz als Chance. Ihre Mitglieder wollen die Ressourcen schonen, das Klima schützen und dafür entschädigt werden.

Die Zukunft gehört den jungen Bauern. Und deshalb wollen die Junglandwirte die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft mitgestalten. Sie äussern sich  zu politischen Themen wie das der Agrarpolitik 2014–2017 (AP 2017) oder der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes, insbesondere des Kulturlandschutzes.

Und die Junglandwirte werden von der politischen Bühne ernst genommen. Interviews, Fernsehauftritte, Werbespots und Gespräche mit dem Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann gehören seit dem letztjährigen Junglandwirtekongress zum Tagesgeschäft. Zudem hätten sie nun Einsitz im Vorstand des Bauernverbandes, wie der neue Präsident Hansueli Rüegsegger an ihrer Tagung in Brugg AG stolz verkündete.

Ressourcen schützen

Die Junglandwirte wissen, wie abhängig der Bauer von der Umwelt ist. Deshalb setzen sie sich schon heute mit dem Klimawandel und den schwindenden Ressourcen auseinander. Die zu Ende gehenden Phosphorreserven, die schwindenden Erdölvorräte und die Treibhausemissionen bereiten ihnen Sorgen. Sie sind sich bewusst: Die Bauern werden in der Schweiz für fast 12 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich gemacht.

Die jungen Bauern begrüssen daher, dass die künftige Agrarpolitik auf effizientere Ressourcennutzung abzielt. Ressourcenschutz solle aber nur mit Massnahmen erfolgen, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist.

Mehrwert verkaufen

Dabei dürfe aber die Wirtschaftlichkeit nicht ausser Acht gelassen werden. Schone der Bauer die Ressourcen, schütze er das Klima und müsse  für die erbrachten Leistungen entschädigt werden. Dies soll einerseits über die in der AP 2017 geplanten Ressourceneffizienzbeiträge, aber auch über die Produkte erfolgen. Es könne nicht sein, dass sich die nachgelagerte Stufe den Mehrwert in den eigenen Sack stosse.

Die Junglandwirte diskutierten, wie klimaschonend hergestellte Produkte am Markt einen Mehrwert erzielen könnten. Wie sich die ressourcenschonende Landwirtschaft vermarkten könnte. Ob es dazu Zertifikate oder neue Labels brauche. Oder ob man auf ein ähnliches Geschäftsmodell wie die Fluggesellschaften, die CO2-neutrale Flüge anbieten, abzielen müsse.

Schliesslich war man sich einig, dass der schon bestehende Labelsalat nicht noch vermehrt werden solle. Weiter legen die Bauern der Zukunft grossen Wert darauf, dass die Teilnahme an Ressourcenprogrammen freiwillig bleiben müsse. Sie sollen also nicht zu einem späteren Zeitpunkt in den ökologischen Leistungsnachweis integriert werden.

Hitzesommer wird normal

Dass die Junglandwirte gut daran tun, sich mit der Klimaentwicklung und den Ressourcen Boden, Luft und Wasser auseinanderzusetzen, das zeigte Pierluigi Calanca von Agroscope ART an der Tagung auf. Es sei davon auszugehen, dass sich das Klima in der Schweiz in den kommenden 40 Jahren so verändere, dass ein durchschnittliches Jahr wie jenes 2003 (Hitzesommer) sein werde.

Die Durchschnittstemperatur werde um etwa 3 Grad ansteigen, die Niederschläge extremer werden und die Bodenerosion zunehmen. «In meinen Augen ist der Kulturlandverlust in der Schweiz für die Landwirtschaft  aber viel gravierender als die anstehenden Wasser- und Erosionsproblematik», meinte er.

CO2 senken, wie geht das?

Anhand von wasserstoffbetriebenen Traktoren zeigte Daniel Kofmel von New Holland Schweiz, wie landwirtschaftliche Maschinen künftig CO2-neutral betrieben werden können. Stefan Werren von Bell Schweiz erklärte, wie man CO2-neutral Pouletfleisch produzieren kann.

Und Heinz Gfeller von Sens International veranschaulichte, wie mit dem Recyceln von Kühlschränken in Brasilien CO2 eingespart wird. Und wie sich Schweizer Firmen mit den dabei anfallenden CO2-Zertifikaten CO2-Freiheit erkaufen können – eigentlich auch die Landwirtschaft.

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