Es wurden teils Untersaaten eingesät, teils wurde das Unkraut mechanisch bekämpft. Im letzten Versuchsjahr wurde einheitlich die Untersaatmischung Colza Fix Sun mit Bastardklee, Guizotia, Saatlinsen und Saatplatterbsen verwendet. Die Versuchsparzellen hatten alle einen geringen Unkrautdruck ohne Problemunkräuter.
Dies ist gemäss dem Strickhof eine wichtige Voraussetzung für den herbizidlosen Rapsanbau mit Untersaaten, da man ab der Saat bis zur Ernte keine Unkrautregulierung mehr vornehmen kann. Für schwierige Standorte mit mehr Unkraut kann man eine Einzelkornsaat mit Hacken oder Bandspritzung empfehlen, beide können den Produktionssystembeitrag «Verzicht auf Herbizide» von 600 Fr./ha lösen.
Die Saattechnik der Untersaat (Drillsaat oder Säwalze) hatte keinen Einfluss auf den Rapsertrag. Beide Verfahren lieferten etwa gleich viel Ertrag wie die Drillsaat mit Herbizid. Bei der Einzelkornsaat des Rapses waren die Erträge beim Verfahren mit Herbizid und mit Hacken etwa gleich. Die Erträge lagen leicht höher im Vergleich zu den Drillsaatvarianten. Das Verfahren Untersaat und Einzelkorn drosch am wenigsten Ertrag von allen.
Der durchschnittliche Rapsertrag war 2022 deutlich höher als im nassen und ertragsschwachen 2021. Das Jahr 2022 war ein gutes Raps-Jahr mit durchschnittlichen bis hohen Erträgen. «Somit gleichen sich die beiden Versuchsjahre bis zu einem gewissen Grad aus», schreibt dere Strickhof. 2023 stellte sich trotz anfänglicher Sorgen im Frühling als gutes Jahr heraus. Im Frühling erschwerten die langen Regeperioden die Glanzkäfer-Regulierung, führten zu verlängerter Blüte und somit zu verzögerter Abreife.
Alle herbizidlosen Verfahren schnitten beim Erlös im Vergleich zu den Varianten mit Herbizid wirtschaftlich deutlich besser ab. Dies weil die Herbizidverzichtsbeiträge von 600 Fr./ha die Ertragsunterschiede deutlich überlagerten. Die Einzelkornaussaat mit einem Hackdurchgang schneidet finanziell am besten ab, da dort keine Untersaat ausgebracht wurde.
Zusammenfassung
Mit der Einzelkornsaat liessen sich leicht höhere Erträge erzielen als mit der Drillsaat. Die präzisere Saatgut-Ablage könnte eine Rolle spielen. Die Erträge der herbizidlosen Verfahren waren nur leicht tiefer als diejenigen mit Herbizideinsatz. Diese Ertragseinbusse in den herbizidlosen Verfahren wird gemäss Strickhof in diesem Rahmen durch den Produktionssystembeitrag «Verzicht auf Herbizide im Raps» mehr als ausgeglichen.
2Zu beachten ist, dass alle Flächen einer Kultur ab Ernte Vorkultur herbizidlos geführt werden müssen», schreibt der Strickhof. Eine oder mehrere mechanische, oberflächliche Stoppelfeldbearbeitungen nach Ernte der Vorkultur sollten geplant und eine Unkrautkur vor der Saat des Raps in Betracht gezogen werden. «Bei Parzellen mit Problemunkräutern raten wir von einer Untersaat ab, da die unterdrückende Wirkung zu schwach ist», heisst es weiter. Ein Hackdurchgang kann wirksamer sein. Zusätzlich sind im Produktionssystembeitrag «Verzicht auf Herbizide» Einzelstockbehandlungen und Bandbehandlungen zugelassen, wobei bei der Bandbehandlung maximal 50 % der Fläche behandelt werden darf.


