Der Tierschutz hat auch 2019 Tier- und Viehausstellungen besucht. Er anerkennt Verbesserungen, übt aber auch Kritik.
Im letzten Jahr hat der Schweizer Tierschutz (STS) zehn nationale und internationale Tierausstellungen besucht. Dies schreibt er in seinem Report.
Schlechte Gehege
Der STS verzeichnete viele Verbesserungen: «Viele Veranstalter und Aussteller nehmen sich unsere Kritik zu Herzen und setzen Verbesserungen um. Häufig sehen wir zufriedene, entspannte Tiere, die beschäftigt sind.» Doch habe es auch auf jeder Ausstellung Anlass zur Kritik gegeben, so der STS: «Sei es in Bezug auf wenig tierfreundlich ausgestattete Gehege und Haltungsformen oder auf den zum Teil groben Umgang mit den Tieren, etwa an der Kuh- und Ziegenpräsentation an der Luga oder der Kuhpräsentation an der Expo Bulle.»
Je voller das Euter
An der Expo Bulle hätten Züchter und Aussteller versucht, sich im Wettbewerb auf Kosten ihrer Tiere zu übervorteilen – ohne Rücksicht auf Tierwohl und Tiergesundheit. Je voller das Euter, desto sicherer sei der Sieg. «Wenn Reglemente und Gesetze nicht umgesetzt werden, wenn Richter, Veranstalter und Amtstierärzte nicht genauer hinschauen und strenger durchgreifen, wird sichnichts ändern», so der STS.
Die Richter hätten eine grosse Verantwortung: Sie seien es, die massgeblich daran beteiligt seien, bei der Selektion gesunder Zuchttiere und deren Nachzüchtungen mitzuhelfen und ihr Fachwissen nicht nur auf das äussere Erscheinungsbild, sondern primär auf die Tiergesundheit zu fokussieren.