Der Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime ist neuer Präsident der Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv). Der Schweizerische Gewerbekongress hat ihn am Mittwoch in Bern gewählt, wie der sgv mitteilte. Der 61-Jährige war einziger Kandidat und ist erster Romand an der Verbandsspitze.
Rime folgt auf Bruno Zuppiger. Der Zürcher SVP-Nationalrat trat im Dezember 2011 zurück, nachdem er wegen mutmasslicher Unregelmässigkeiten in einer Erbschaftssache in die Schlagzeilen geraten war. Mit Rimes Wahl gehe im sgv nun ein gut fünf Monate dauerndes Interregnum zu Ende, heisst es in der Mitteilung.
Jean-François Rime habe sich verpflichtet, in seiner Tätigkeit für den sgv die Interessen der KMU-Dachorganisation über jene seiner Partei zu stellen. Im Vorfeld der Wahl war Rime vom Verband als «weit über die Parteigrenzen hinaus angesehener Bundespolitiker» bezeichnet worden, der sich durch profunde Dossierkenntnis auszeichne.
Der Freiburger Rime ist Patron einer Grosssägerei und Präsident des Verbands Holzindustrie Schweiz. Er gilt als gemässigter, wirtschaftsnaher SVP-Vertreter. Zweimal schickte ihn seine Partei ins Rennen um einen Bundesratssitz. Beide Male blieb er erfolglos: 2011, als das Parlament Alain Berset wählte, und 2010, als Simonetta Sommaruga und Johann Schneider-Ammann in die Regierung einzogen.
Der Schweizerische Gewerbeverband vertritt gemäss eigenen Angaben 250 Verbände und gegen 30’000 Unternehmen und ist damit die grösste Dachorganisation der Schweizer KMU-Wirtschaft.
Der sgv hat am Gewerbekongress am Mittwoch zudem die Resolution «Wachstumspolitik für die KMU» verabschiedet. Darin verlangt sie laut Communiqué «weitere Deregulierungen, eingebettet in ein staatliches Wachstumsprogramm».