Der Grund für die Streckenanpassung: In der Region des Col des Saisies (F), unweit der Schweizer Grenze, war eine Rinderherde mit der Lumpy Skin Disease infiziert.
kallerna
Die Alpenetappe von Albertville nach La Plagne der diesjährigen Tour de France war nur noch 95 Kilometer lang, statt der ursprünglich vorgesehenen 129,9. Über die Streckenänderung informierte die Rennleitung am späten Donnerstagabend. Der Grund für die Streckenanpassung: In der Region des Col des Saisies, unweit der Schweizer Grenze, war eine Rinderherde mit der Lumpy Skin Disease infiziert. Die Tiere mussten gekeult werden, heisst es laut «Blick» weiter in der Mitteilung.
Um die Belastung für die Landwirtschaft zu verringern und den Ablauf des Rennens nicht zu gefährden, habe man sich in Absprache mit den Behörden dazu entschlossen, den Anstieg zum Col des Saisies aus dem Programm zu streichen.
33 bestätigte Seuchenherde
Bis zum 23. Juli wurden in den Départements Savoie und Haute-Savoie insgesamt 33 Seuchenherde bestätigt. Mehr als 100 Tiere mussten bereits getötet werden, wie das Fachportal agrarheute.de berichtet. Die Ausbrüche haben zu erheblichen Einschränkungen in der Landwirtschaft und im Lebensmittelhandel geführt. So sei unter anderem der Vertrieb von rund 200 Tonnen Käse blockiert worden.
Französische Bauern und landwirtschaftliche Verbände kritisieren die generelle Tötung ganzer Herden und fordern stattdessen gezieltere Massnahmen, etwa durch individuelle Tests. Die Veterinärbehörden verweisen hingegen auf das hohe Risiko einer weiteren, möglicherweise grenzüberschreitenden Ausbreitung.
Deshalb setzt Frankreich laut agrarheute.de konsequent auf die Umsetzung der EU-Vorgaben zur Seuchenbekämpfung – mit Sperrzonen, Impfkampagnen und eben auch der Sperrung der betroffenen Tour-de-France-Strecke.
Was ist Lumpy Skin Disease?
Die Lumpy Skin Disease (LSD) ist eine anzeigepflichtige Virusinfektion bei Rindern, die durch blutsaugende Insekten übertragen wird. Sie verursacht hohes Fieber, knotige Hautveränderungen und kann zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen. Besonders problematisch: Innerhalb betroffener Herden liegt die Ansteckungsrate laut Fachquellen bei über 80 Prozent. Daher ordnen die französischen Behörden in vielen Fällen die Keulung ganzer Herden an – auch wenn einzelne Tiere keine Symptome zeigen, wie es auf agrarheute.de heisst.