Eine Kuh aus einem Stall in Appenzell Ausserrhoden ist an Rindertuberkulose erkrankt. Der betroffene Hof wurde für sämtlichen Tierverkehr gesperrt. Die Tiere weiterer Ställe in Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau, wo die vierjährige Kuh vorher stand, werden untersucht.
Die Tierseuche sei am Mittwoch bei der Fleischkontrolle der geschlachteten Kuh festgestellt worden, heisst es in einer Medienmitteilung der Ausserrhoder Staatskanzlei vom Freitag.
Wie sich die Kuh angesteckt habe und wie die Tuberkulose auf den Ausserrhoder Betrieb kam, sei bisher noch nicht bekannt, teilte das Veterinäramt der beiden Appenzell mit. Unklar sei auch, ob sich weitere Tiere mit der Tuberkulose angesteckt hätten. Bisher zeigten keine Tiere im Stall klinische Anzeichen der Krankheit.
Untersuchungen in den nächsten Tagen
Abklärungen mit Hilfe der Tierverkehrsdatenbank ergaben, dass die infizierte Kuh in ihrem vierjährigen Leben in drei weiteren Ställen in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau stand, sagte Sascha Quaile, Kantonstierarzt beider Appenzell, auf Anfrage. Aufgrund des Tierseuchengesetzes sei auch für diese Verdachtsbetriebe der Tierverkehr verboten worden.
Alle Tiere, die im Seuchenbetrieb oder in den Verdachtsbetrieben Kontakt mit der infizierten Kuh hatten, werden in den nächsten Tagen mittels Tuberkulin-Probe getestet. Bestehe bei einem Tier starker Verdacht auf eine Infektion mit dem Mycobacterium Tuberculosis, werde das Tier getötet. Die Tests seien aufwendig und dauerten mehrere Wochen. Das weitere Vorgehen werde mit dem BVET besprochen, sagte Quaile.
Geringe Gefahr für Menschen
Die Rindertuberkulose war im Frühling in drei Westschweizer Kantonen aufgetreten. Ob der Fall von Ausserrhoden einen Zusammenhang mit jenen Ausbrüchen habe, sei noch unklar, sagt der Ausserrhoder Kantonstierarzt. Trotz der Ausbrüche gelte der schweizerische Nutztierbestand weiterhin als frei von der Krankheit, was für den Export von Käse und Milchprodukten wichtig sei.
Der Mensch kann sich durch den Konsum von Rohmilch oder durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Tier anstecken, das Risiko ist laut Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) gering. Aus dem betroffenen Bestand sei keine Milch zu Lebensmitteln verarbeitet worden, sagte Quaile, sondern die Milch wurde an Kälber verfüttert.


