Im Kanton St. Gallen ist eine weitere Kuh entdeckt worden, die mit Tuberkulose infiziert ist, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Seit Herbst 2013 mussten in der Ostschweiz aus Gründen der Diagnostik der Tierseuche mehrere Dutzend Rinder getötet werden.
Der betroffene Betrieb ist für den Tierverkehr umgehend gesperrt worden. Massnahmen zur Untersuchung des restlichen Bestandes sowie aller Rinder, die mit dem infizierten Tier in Kontakt standen, wurden eingeleitet. Dies betrifft 25 Betriebe in neun Kantonen.
Am 11. September 2013 wurde bei der Fleischkontrolle einer geschlachteten Kuh aus einem Ausserrhoder Bauernhof Tuberkulose diagnostiziert. Bei Untersuchungen wurden im Herbst auch in den Kantonen St. Gallen und Thurgau ingsgesamt drei angesteckte Tiere entdeckt. Sie hatten den Erreger im Sommer 2011 von der Sömmerung auf einer Alp in Voralberg in die Schweiz gebracht.
Im Zug weiterer Abklärungen wurde nun im Kanton St. Gallen eine weitere Kuh entdeckt, die sich mit Tuberkulose angesteckt hatte. Diese Kuh dürfte sich gemäss dem St. Galler Kantonstierarzt Albert Fritsche auf einer anderen Alp in Vorarlberg angesteckt haben. In Vorarberg wurde die Seuche von Hirschen auf Rinder übertragen.
Nach dem ersten Fall vom September in Ausserrhoden wurden in elf Kantonen in der Ostschweiz und im Fürstentum Liechtenstein rund 1400 Tiere in über 100 Bauernhöfen kontrolliert. Das geschieht laut Fritsche mit einem Hauttest. Wird dabei ein Tuberkulose-Verdacht festgestellt, wird eine betroffene Kuh getötet zur Diagnostik.
Denn laut Fritsche kann das Tuberkulose-Bakterium nur beim toten Rind mit Sicherheit festgestellt werden. Solche Tötungen aus Gründen der Diagnostik wurden seit Herbst 2013 in der Ostschweiz mehrere Dutzend durchgeführt. Durch den Verzehr von mit Tuberkulose infiziertem Rindfleisch kann sich der Mensch nicht anstecken.