Der internationale Handel mit Rindfleisch hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom erlebt und bei zweistelliger Wachstumsrate einen neuen Rekordumfang erreicht.
Ganz so schwungvoll nach oben wird es im laufenden Jahr zwar nicht gehen, doch dürften sich den Exporteuren bei nur moderat steigenden Angebotsmengen am globalen Markt weiterhin gute Absatzmöglichkeiten zu überdurchschnittlichen Preisen bieten. Davon geht jedenfalls das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in einer aktuellen Marktprognose aus.
Es erwartet, dass die von ihm betrachteten führenden Produzentenländer 2014 zusammen gut 9,5 Mio t Rindfleisch exportieren und damit das Vorjahresergebnis um 350 000 t oder 3,8 % übertreffen. An Nachfrage sollte es am internationalen Markt laut USDA nicht mangeln, denn vor allem der immer größere Appetit der Konsumenten in China lässt den dortigen Bedarf von Jahr zu Jahr steigen. Weil die Erzeugung in der Volksrepublik selbst trotz kürzlich begonnener staatlicher Unterstützungsmaßnahmen nicht mit dem wachsenden Verbrauch Schritt hält, rechnen die US-Experten für 2014 mit einem Anstieg der Rindfleischimporte Chinas um mehr als 30 % auf 550 000 t.
Laut Entwicklungsplan der Pekinger Regierung soll die eigene Rindfleischerzeugung bis 2020 auf fast 8 Mio t gesteigert werden. Experten bezweifeln jedoch, dass dies gelingen wird. So prognostizierte die Rabobank jüngst in einer Marktanalyse, dass in den nächsten fünf Jahren mit einem Anstieg der chinesischen Rindfleischeinfuhren zwischen 15 % und 20 % per annum zu rechnen sei und sich das Importvolumen bis 2018 auf deutlich mehr als 1 Mio verdoppeln werde. Insgesamt dürften die vom USDA erfassten Einfuhrländer 2014 etwa 7,8 Mio t Rindfleisch bei ihren internationalen Lieferanten einkaufen; das wären rund 340 000 t oder 4,5 % mehr als im Vorjahr.