Nach dem Melken wird nun zunehmend auch die Fütterung automatisiert. Lely will jedes Jahr bis zu zehn neue Roboter in Betrieb nehmen. Und auch DeLaval und GEA Farm Technologies verzeichnen eine steigende Nachfrage.
An der Suisse Tier von dieser Woche steht die automatische Milchviehfütterung im Fokus. Ein Fütterungsroboter ist live im Einsatz. Er stösst bei den Bauern auf zunehmendes Interesse. «Die Nachfrage steigt extrem», bestätigt Urs Schmid von DeLaval.
Vollautomatische Anlagen
«In der Schweiz laufen bereits zehn vollautomatische Anlagen in verschiedenen Ausbaustandards. Weitere acht sind in Planung.» DeLaval bietet mit dem Optimat ein System an, bei dem ein Verteilwagen automatisch der Fressachse entlang fährt. Er kann mit einem stationären Mischer und Befülltischen gekoppelt werden.
Auch bei GEA Farm Technologies ist der Fütterungsroboter ein Thema. «Der schienengeführte Dosierwagen des Mix-Feeder-Systems stellt die Ration vollautomatisch von den Magazinen zusammen und verteilt diese mehrmals täglich an die entsprechende Fütterungsgruppe», erklärt Thomas Schmid von GEA. In der Schweiz sei ein Mix Feeder im Einsatz, drei weitere seien in Planung.
Gross ist die Nachfrage nach dem Vector von Lely. Zwölf Bauern haben die Fütterung schon dem Roboter abgetreten, der computergesteuert befüllt wird und das Futter batteriebetrieben ohne Schienenführung verteilt. «Total sind 15 Anlagen verkauft. Wir schätzen, dass in den nächsten Jahren jeweils fünf bis zehn neue Vector dazukommen», prognostiziert Marcel Schwager von Lely.
Zeit sparen
Der Vector sei bereits bei Betrieben mit 50 bis 60 Kühen wirtschaftlich, wenn dafür kein Futtermischwagen gekauft werden müsse, so Schwager: «Man spart Zeit und die massiv tieferen Energiekosten des Vector kompensieren die höheren Investitionen in wenigen Jahren.» Laut Urs Schmid entscheiden sich Betriebe schon ab 30 Kühen dafür, eine oder mehrere Komponenten des Optimat einzubauen. Thomas Schmid sieht den Mix Feeder ab 40 Kühen als sinnvoll an: «Bei Einmannbetrieben ist die Arbeitszeit limitiert. Zudem kann bei Neubauten dank dem Roboter die Fressachse schmaler geplant werden.»
Peter Bringold, Fütterungsspezialist bei der Melior, kennt Betriebe, die automatisch füttern: «Werden mehrmals täglich kleine Mengen gemischt, wirkt sich das positiv auf die Futterqualität aus. Durch die häufige Futtervorlage haben zudem auch rangtiefere Kühe immer Zugang zu frischem Futter.» Es sei effizient, gruppenweise zu füttern, findet er. «Das wichtigste ist aber immer noch, dass die Ration passt.»