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Robuste Kartoffelsorten neu auf Sortenliste

Bereits zum dritten Jahr in Folge ist die Kartoffelbranche mit herausfordernden meteorologischen Bedingungen konfrontiert. Neue Sorten, die an diese Entwicklung angepasst sind, sollen den Kartoffelanbau weiterhin ermöglichen.  

clu |

Gegenüber dem Vorjahr wurden laut der Mitteilung von Swisspatat mehrere Sorten neu auf die Sortenliste 2024 aufgenommen. Die neu aufgeführten Sorten wiesen alle positive Eigenschaften bezüglich der Krautfäule-Resistenz auf. Die Aufnahme von robusten Sorten auf die Sortenliste ist unter anderem ein Ergebnis des seit 2020 laufenden Forschungsprojekts der Branche.

Die Branchenorganisation Swisspatat testet seit 2020 zusammen mit der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) verschiedene Kartoffelsorten auf ihre Anfälligkeit auf die Pilzkrankheit Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans), sowie ihre Toleranz gegenüber Hitze und Trockenheit.

Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)

Die Sporen der Pilzkrankheit verbreiten sich durch die Luft und vermehren sich bei feuchten Bedingungen im Kartoffelfeld schnell, wenn sie nicht behandelt werden. Im biologischen Anbau spritzen die Landwirte gegen den Pilz Kupferpräparate, im konventionellen ÖLN-Anbau synthetische Fungizide. Wenn sich die Pilzkrankheit ungehindert ausbreitet, kann dies grosse Ertragsverluste bis zu einem Totalausfall zur Folge haben. Gleichzeitig würde der Pilz auch diverse Mutationen bilden, die eine allfällige Resistenz von einzelnen Sorten durchbrechen könnten, erklärt Swisspatat auf ihrer Website.

Das vom Bundesamt für Landwirtschaft mitfinanzierte Forschungsprojekts würde Mitte 2024 abgeschlossen, erläutert Swisspatat in der Mitteilung weiter. Bereits jetzt könnten die getesteten Sorten mit einem deutlich reduzierteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als die Referenzsorten angebaut werden.

Die robusten Sorten könnten somit in Zukunft einen erheblichen Beitrag zum Absenkpfad Pflanzenschutzmittel leisten. Es sei deshalb erfreulich, dass es in diesem Jahr neue robuste Sorten auf die Sortenliste geschafft hätten.

Aktuelle Sortenliste 2024

Die Sortenliste 2024 beinhaltet wie letztes Jahr eine Haupt- und Nebensortenliste, mit den jeweiligen Sortenbeschrieben. Auf der Hauptsortenliste wurden die Sorten Emanuelle und Simonetta neu aufgenommen. Auf die Nebensortenliste wurde neu die Sorte Sound aufgenommen. Die Sorte Cheyenne ist von der Hauptsortenliste auf die Nebensortenliste gerutscht. Die Nebensorten Austin und Twinner haben es auf die Hauptsortenliste geschafft. Die Sorten Granada, Laurette, Lilly und Papageno wurden von der Sortenliste gestrichen.

Haupt- und Nebensortenlisten

Die Merkmale von den 72 zugelassenen Kartoffelsorten werden in zwei separaten Tabellen beschrieben: die Hauptsortenliste enthält Sorten, die auf dem Schweizer Markt eine gewisse Bedeutung erlangt haben. In der Nebensortenliste sind Sorten mit geringerer kommerzieller Bedeutung sowie alte Sorten aufgeführt. In der Hauptsortenliste sind 43 Sorten und in der Nebensortenliste sind 29 Sorten aufgeführt.

Die neuen Sorten werden jeweils während mehreren Jahren in der Sortenprüfung von Swisspatat und Agroscope sowie teilweise auch in der Bio-Sortenprüfung des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (Fibl) getestet. Die Sorten Emanuelle, Sound, Twinner, Acoustic sowie Vitabella verfügen alle über eine gute Robustheit gegenüber der Kraut- und Knollenfäule.

Mit der Aufnahme der neuen Sorten auf die Sortenliste 2024 sei das Portfolio an robusten Sorten somit deutlich grösser geworden, schreibt Swisspatat. Die Schweizer Sortenliste Kartoffeln 2024 kann hier heruntergeladen oder unter im Shop unter www.kartoffel.ch bestellt werden. Ab Januar 2024 wird die Schweizer Sortenliste Kartoffel auch in einem neuen digitalen Tool verfügbar sein.

Erschwerte Pflanzgutverfügbarkeit erfordert Flexibilität 

Obschon es erfreulich sei, dass bereits einige neue robuste Sorten auf die Schweizer Sortenliste aufgenommen werden konnten, sei der Anbau in der Schweiz aber nicht garantiert, weiss Swisspatat. Die allgemeine Pflanzgutverfügbarkeit sei in ganz Europa herausfordernd.

Somit werde es schwierig, genügend Pflanzgut zu erhalten, zudem die jüngeren Sorten erst in kleinen Mengen im Ausland verfügbar seien. Nicht nur Europa, auch die Schweizer Vermehrungsorganisationen hatten mit starken Ertragsschwankungen bei den Pflanzkartoffeln zu kämpfen. 

Ergebnisse aus dem aktuellen Versuchsjahr

Die drei Low-Input Sorten Emanuelle, Fenna und Sound wurden dieses Jahr im Versuch angebaut. Die Low-Input Sorten wurden je nach Praxisbetrieb 2 bis 6-mal mit Fungiziden behandelt. Die Sorten Emanuelle, Fenna und Sound zeichneten sich durch eine gute Krautfäule-Resistenz aus. Zudem war eine schnelle Krautentwicklung bei der Sorte Sound festzustellen.

Neben dieser Versuchsserie, wo explizit Low-Input Sorten geprüft werden, nehmen robuste Sorten auch in den drei herkömmlichen Versuchsserien (Festkochende, Frites, Chips) in Zukunft einen grösseren Stellenwert ein.

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