Der Berner Nationalrat Albert Rösti ist nicht mehr Bundesratskandidat. Die bernische SVP hat ihn aus dem Rennen genommen, wie sie am Dienstag mitteilte.
Sie begründet dies mit dem Umstand, dass im Bundesrat bereits zwei Berner sitzen. In Anbetracht dieser Konstellation halte die bernische SVP die Kandidatur Rösti für die nächste Runde nicht mehr aufrecht.
Die Meldung von Rösti an die Findungskommission erfolgte bereits im Sommer, als die aktuelle Konstellation noch nicht bekannt war. Die Partei argumentiert, dass die Aufrechterhaltung der Kandidatur Rösti der Findungskommission einen maximalen Handlungsspielraum ermöglichen sollte, um für alle Eventualitäten (z.B. unerwartete Rücktritte) vorbereitet zu sein.
Ihr Ziel hat sie offensichtlich erreicht: Die Findungskommission hatte Rösti am Montag zu Handen der Bundeshausfraktion empfohlen und ihn damit als geeignet für das Amt eingestuft. «Dies entspricht den Erwartungen der Kantonalpartei», heisst es im Communiqué. Nun sei es sinnvoll, anderen Kantonsvertretern den Vortritt zu lassen.
Rösti entschied zusammen mit der Kantonalpartei, die Bewerbung zurückzuziehen. «Alles andere als ein Rückzug wäre unvernünftig gewesen», sagte Rösti am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Erstens sässen schon zwei Berner im Bundesrat, zweitens habe sich der Vorstand der SVP-Bundeshausfraktion am Montag bekanntlich für ein Dreierticket mit nur einem Deutschschweizer ausgesprochen. Angesichts dieser Konstellation mache es wenig Sinn, die Kandidatur aufrecht zu erhalten. Den Entschluss habe er gemeinsam mit der SVP des Kantons Bern gefasst, sagte Rösti.
"Die bernische SVP steht bereit, wenn das Umfeld sich so präsentiert, dass ein Berner gefordert ist", schliesst die Mitteilung der Berner SVP.