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Rohstoffpreise schwächeln

Rohöl bleibt so billig wie seit langem nicht. In den vergangenen fünf Wochen ist der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent um fast 20 Prozent gefallen und rutschte zu Beginn der Woche erstmals seit Januar wieder unter 50 Dollar je Fass (159 Liter). Und auch Gold und Kupfer schwächeln.

 

 

Rohöl bleibt so billig wie seit langem nicht. In den vergangenen fünf Wochen ist der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent um fast 20 Prozent gefallen und rutschte zu Beginn der Woche erstmals seit Januar wieder unter 50 Dollar je Fass (159 Liter). Und auch Gold und Kupfer schwächeln.

Am Dienstag unterbrachen die Ölpreise vorerst ihre Talfahrt. Experten sehen den Ölmarkt aber weiter unter Druck. Auch die Spritpreise hatten in der Schweiz zu Beginn der Ferienzeit zuletzt etwas nachgegeben.

Öl: Preis halbiert

Brent zur Lieferung im September kostete am Dienstag zeitweise wieder leicht über 50 Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde um 77 Cent höher bei 45,94 Dollar gehandelt. Der Ölpreis ist nur noch halb so hoch wie vor einem Jahr - und hat wieder das Niveau von 2009 erreicht.

Am Ölmarkt war zwar von einer Gegenbewegung die Rede. Erst am Montag hatten die Ölpreise aber ihren jüngsten Sinkflug beschleunigt und um etwa vier Prozent nachgegeben. Fachleute nannten mehrere Gründe, warum das Preistief anhalten könnte - darunter das unverändert hohe Angebot aus Staaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec).

Mehr Öl gefördert

Mittlerweile wird das Fördervolumen des Ölkartells auf durchschnittlich mehr als 32 Millionen Fass pro Tag geschätzt, obwohl die Opec eigentlich nur 30 Millionen Fass anpeilt. Auf der Ölnachfrage lastet die konjunkturelle Schwäche Chinas sowie weiterer Schwellenländer. Hinzu kommt der starke US-Dollar, der Erdöl für Abnehmer etwa aus Europa verteuert. Und der Iran steht in den Startlöchern, um zusätzliche Ölmengen auf den Markt zu bringen. «Der Iran wird zu jedem Preis verkaufen», sagt der Hamburger Energieexperte Steffen Bukold.

Auf der anderen Seite lahmt die Nachfrage. Chinas Industrie verliert an Wachstumstempo, aus den USA kommen verhaltene Konjunktursignale. Nicht nur Rohöl, sondern fast alle industriellen Rohstoffe werden gegenwärtig billiger. Die Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris schätzen die globale Produktion von Rohöl gegenwärtig auf 95 Millionen Fass pro Tag, die weltweite Nachfrage aber nur auf 93 Millionen Fass. Diese Überproduktion drückt die Preise.

Einige Rohstoffexperten wollen weiterhin fallende Ölpreise daher nicht ausschliessen. «Die Kombination aus einer schwächelnden Nachfrage aus Fernost und der mehr als auskömmlichen Versorgungslage ist schon als explosive Mischung zu beurteilen», sagte Frederik Kunze von der deutschen Bank NordLB.

Gold verliert an Glanz

Zudem verliert das Gold an Glanz: Viele Anleger schätzen das Edelmetall als Inflationsschutz, doch die Aussicht auf eine baldige Zinswende in den USA macht Investitionen in das Edelmetall zunehmend unattraktiver. Für die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren hielt sich die Notenbank Fed zuletzt alle Türen offen - schon im September könnte es so weit sein.

Allein im vergangenen Monat rutschte der Goldpreis um fast sieben Prozent ab und notierte erstmals seit über fünf Jahren wieder unter der Marke vom 1100 Dollar je Feinunze. Zusätzlich belastet wurden die Preise für das Edelmetall auch durch eine geringere Nachfrage aus China - für Enttäuschung sorgte vor allem, dass die Käufe der chinesischen Zentralbank geringer als erwartet ausfielen. «Die Stimmung für Gold ist am Boden», sagte ein Händler. Nach Einschätzung der Bank Helaba könnte kurzfristig auch ein Test der 1000-Dollar-Marke ins Haus stehen.

Kupfer unter Druck

Keine guten Karten hat derzeit auch Kupfer. Aus Furcht vor einem Schwächeanfall der chinesischen Wirtschaft lassen viele Anleger derzeit lieber die Finger von dem Industriemetall. Das Reich der Mitte ist der weltgrösste Abnehmer von Kupfer, das zur Herstellung von Stromkabeln und Wasserrohren benötigt wird. Schwächelt die Nachfrage, droht ein Überangebot.

Seit Januar verbilligte sich Kupfer um knapp 17 Prozent - zuletzt war es mit 5142 Dollar je Tonne so billig wie seit sechs Jahren nicht mehr. Auch ein Preisrutsch bis auf 4700 Dollar je Tonne ist nach Einschätzung von Dominic Schnider, Analyst bei UBS Wealth Management, mittelfristig möglich.

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