Die Waadtländer Kantonspolizei hat am Donnerstag dafür gesorgt, dass eine Gruppe Roma mit rund 50 Wohnwagen ihren illegalen Standplatz in der Nähe des Flughafens Payerne VD verlässt. Nach einigen Diskussionen räumte die Gruppe schliesslich gegen Mittag das Feld.
Die Polizei und Pierrette Roulet-Grin, die für den Kanton Waadt als Mediatorin amtet, hätten den aus Frankreich stammenden Roma ein Ultimatum gestellt, sagte Jean-Christophe Sauterel, Mediensprecher der Waadtländer Kantonspolizei, am Donnerstag zur Nachrichtenagentur sda.
«Wir waren sehr strikt»
Damit bestätigte er Internet-Meldungen mehrerer Medien. «Wir waren sehr strikt», sagte er. Laut dem Polizeisprecher waren knapp zehn Polizisten im Einsatz.
Die Polizei war zudem berechtigt, wenn nötig auch Gewalt anzuwenden. Regierungsrätin Jacqueline de Quattro habe grünes Licht gegeben für den Fall, dass die Roma das Gelände nicht freiwillig räumten, sagte Sauterel weiter.
Alternative Standplätze für Roma
Als Alternativen wurden den Fahrenden, die von Murten FR her in die Waadt gekommen waren, die offiziellen Standplätze in Rennaz VD und Martigny VS angeboten. «In Rennaz ist Platz für rund 50 Wagen», sagte Sauterel.
Schliesslich teilten sich die Roma mit ihren 54 Wohnwagen in mehrere Gruppen auf und zogen weiter. Einige Fahrende machten sich in Richtung Neuenburg auf den Weg, andere nach Cudrefin VD oder Bern.
Eine Gruppe begab sich auf den für Roma reservierte Durchgangsplatz in Payerne. Am Donnerstagnachmittag wurden einige Fahrende auf einem Rastplatz der Autobahn A1 in der Broye VD gesichtet.
Das Thema Roma erhitzt zurzeit die Gemüter. Ende Juli hatten sich Roma illegal in der Gemeinde Collombey-Muraz VS nieder gelassen. Sie waren ins Wallis gekommen, um eine Hochzeit zu feiern. Die Hochzeitsgesellschaft hinterliess ein mit Abfall und Exkrementen übersätes Gelände.