/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Rübenbauern sehen Anbau in Gefahr

 

Für die jüngste Entscheidung des Europäischen Gerichtshof (EuGH) nach einer Klage einer Umweltschutzorganisation in Belgien, Zuckerrübensaatgut künftig nicht mehr mit Neonicotinoiden zu behandeln, fehlt der österreichischen Interessenvertretung «Die Rübenbauern» jegliches Verständnis. Sie sieht den Anbau in Gefahr.

 

Die Folgen für Österreich sind fatal, warnt die Vereinigung vor steigenden Zuckerimporten aus Übersee sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und der Eigenversorgung mit Zucker in Österreich.

 

«Es kann wohl nicht im Sinne der EU sein, hierzulande die Produktion zurückzufahren, alles zu verbieten und sich damit das grüne Mäntelchen umzuhängen und gleichzeitig das Tor für Importe aus Regionen zu öffnen, die bei weitem nicht mit den Produktionsstandards der EU vergleichbar sind», kritisiert Ernst Karpfinger, Präsident von «Die Rübenbauern». Jüngstes Beispiel sei die Wiederaufnahme der Gespräche über das Mercosur-Freihandelsabkommen.

 

Rübenderbrüssler als Problem

 

Rund ein Drittel bis zur Hälfte des österreichischen Zuckerrübenanbaugebiets kämpfe seit einigen Jahren gegen den Rübenderbrüssler, der besonders schwer bekämpfbar sei und in kürzester Zeit enorme Schäden durch Kahlfrass von ganzen Zuckerrübenflächen verursache. In den letzten Jahren habe sich der Schädling durch die trockene Witterung immer mehr ausgebreitet und sei nur durch die Anwendung von geringen Mengen an Neonicotinoiden in der Saatgutbehandlung regulierbar.

 

«Der Boden des Anbaugebietes wird ständig auf Larvenbesatz des Rübenderbrüsslers untersucht, sodass die Entwicklung der Population beobachtet und Rückschlüsse für das folgende Jahr getroffen werden können. Parallel dazu wird mittels Bienenmonitoring Jahr für Jahr bewiesen, dass der Einsatz der geringen Wirkstoffmengen an Neonicotinoiden im Zuckerrübenanbau keine negativen Folgen für die Bienen hat», erläutert Karpfinger.

 

Rübenanbaufläche wird sinken

 

Dürfen Neonicotinoide über eine Notfallzulassung nicht mehr verwendet werden, erwartet der Verband eine Verringerung der Anbauflächen mit Rüben besonders in den Befallsgebieten mit dem Rübenderbrüssler. Auch die verbleibende Rübenfläche drohe dem Schädling zum Opfer zu fallen, da es keine alternativen, wirksamen Bekämpfungsmethoden gebe.

 

Die restlichen Zuckerrübenflächen könnten laut dem Verband im schlimmsten Fall nicht mehr ausreichen, um die bisher seit Jahrzehnten sichergestellte Eigenversorgung mit heimischem Zucker aus österreichischen Zuckerrüben sicherzustellen. Auch wäre Österreich mit einem Schlag importabhängig und könnte nicht mehr genügend Rohstoffmengen für den wirtschaftlichen Betrieb der zwei Zuckerfabriken in Niederösterreich bereitstellen.

 

«Umwelt-NGOs versuchen seit Jahren, mit fragwürdigen Studien Druck auf die Europäische Kommission auszuüben, die dadurch Entscheidungen herbeiführt, die sich nachhaltig negativ auf die Europäische Union und die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln auswirkt. Wer die landwirtschaftliche Produktion in Europa verunmöglicht, macht sich an der Urwaldzerstörung mitschuldig, weil dort künftig noch mehr Produktion für Europa stattfinden wird», übt Karpfinger scharfe Kritik.

    Das Wetter heute in

    Umfrage

    Habt Ihr euren Mais geerntet?

    • Ja:
      33.03%
    • Nein:
      37.31%
    • Teilweise:
      22.87%
    • Habe keinen Mais:
      6.79%

    Teilnehmer insgesamt: 1635

    Zur Aktuellen Umfrage

    Bekanntschaften

    Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?