Neue Erkenntnisse über Vorbeugungsmassnahmen vor Rübenfäule und Wurzelbrand in Zuckerrüben und deren erfolgreiche Bekämpfung stehen im Fokus zweier Dissertationen, die an der Universität Göttingen angefertigt wurden.
Wie das angeschlossene Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) vergangene Woche dazu weiter berichtete, testete Dr. Anika Bartholomäus im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprojektes unterschiedliche Strategien zur Kontrolle des Erregers Rhizoctonia solani. Dabei habe die Bandapplikation mit einer Wirkstoffkombination aus Strobilurinen und Azolen den Befall in einer für Rhizoctonia anfälligen Sorte um 75 %verringert.
Ausserdem habe sich der Einsatz einer resistenten Sorte günstig auf den Ertrag ausgewirkt. Um den biologischen Pflanzenschutz weiterzuentwickeln, wurde laut IfZ zusätzlich die Kontrolle von Rhizoctonia solani mit sogenannten Mykoviren getestet. Diese könnten den Pilz infizieren und dessen Aggressivität verändern. Bei diesen Untersuchungen sei es gelungen, ein bis dahin noch nicht beschriebenes Virus zu identifizieren und zu sequenzieren.
Unterdessen beschäftigte sich Dr. Sascha Schulze mit dem Einfluss der Bodenstruktur auf den Befall von Zuckerrüben mit Rhizoctonia solani. Nach seinen Erkenntnissen erhöht sich der Befall sowohl bei anfälligen als auch bei resistenten Zuckerrübensorten durch die Verfestigung der Erde als Folge einer ungünstigen Bodenbearbeitung. Gleichzeitig gehe der Weisszuckerertrag der Rüben zurück. Dieser Effekt sei bei einem allgemein niedrigen Niveau des Befalls bei beiden Sorten gleich. Bei hohem Befallsniveau jedoch zeige die anfällige Zuckerrübensorte mit steigendem Eindringwiderstand des Bodens eine stärkere Zunahme der Symptomausprägung und ein stärkeresAbsinken des Ertrags als die resistente Sorte.


