Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2012. In zweiten wird der Ferkel-, Schweine-, Lämmer-, Geflügel- und Eiermarkt genauer analysiert.
Überproduktion an Ferkeln
Die hohe Ferkelproduktion belastete auch in diesem Jahr den Markt. Die Preise waren bereits zu Jahresbeginn auf tiefem Niveau. Saisongemäss stiegen sie bis April an, blieben aber stets rund 1.50 Fr./kg Lebendgewicht unter dem Vorjahresniveau. Im April erreichten die 20 kg schweren Ferkel ein Jahreshöchstniveau bei nur 5.90 Fr./kg. Dann drehte der Markt, der Verkauf stockte und die Preise sanken kontinuierlich auf 3.90 Fr./kg Ende August. Erst im Herbst wurde die Marktlage deutlich besser. Im Jahresschnitt 2012 galten 20-kg-Ferkel ab Hof Fr. 4.92. Das sind 14 Rappen mehr als 2011.
Schweinemarkt auf tiefem Kurs
Der Schweineabsatz verlief für die Mäster katastrophal. Erneut ist die Produktion gestiegen. Bis Ende Juli erhöhte sich die Menge verkaufsfertiges Schweinefleisch um 1.7% gegenüber dem Vorjahr. Verglichen mit 2009 gelangte rund 8% mehr auf den Markt. Im Frühjahr wurden die Gefrierlager gefüllt und trotz Tiefstpreisen wurden für das Sommergeschäft 200 Tonnen Schweine in Hälften für den Import bewilligt, denn man glaubte an eine gute Grillsaison.
Die nassen Tage im Juni und Juli hielten den Schweinefleischkonsum aber in Grenzen und auch in den Sommerferien harzte der Verkauf. Aktivitäten brachten nicht viel, da sich die Konsumenten an die tiefen Schweinepreise gewöhnt hatten. Im Schnitt wurde im Jahr 2012 für Mastschweine gerade mal 3.42 Fr./kg Schlachtgewicht bezahlt, das sind 18 Rappen weniger als 2011. Die Produktionsbedingungen für die Schweinemäster erschwerten sich durch massiv höhere Futterkosten aufgrund einer angespannten Lage auf dem weltweiten Futtermittel-Markt.
Neues Phänomen bei Schlachtlämmern
Nach einem Preissturz zu Jahresbeginn erholte sich der Lämmermarkt erst nach dem guten Osterverkauf. Saisonal und mit der Alpung verringerte sich das Angebot, die Preise stiegen an und lagen ab Juni stabil bei 10.80 Fr./kg Schlachtgewicht für T3-Lämmer. Während den Sommermonaten konkurrenzierten die billigen Importe den Inlandmarkt. Insgesamt wurden bis zum 3. Quartal 4'800 Tonnen Lammfleisch importiert. Mit der Rückkehr von der Alpung kamen in anderen Jahren die Preise unter Druck.
Überraschenderweise stiegen diese jedoch stark an. Das vom SBV mitinitiierte Projekt für die Vermarktung von Alplämmern zeigte Wirkung, das Interesse an diesen Tieren war gross. Im Jahresschnitt betrug der Lämmerpreis Fr. 10.73 /kg für die Qualität T3, das entspricht zirka dem Jahresschnitt 2011.
Trend zu Geflügelteilen
Die Pouletmast entwickelte sich erfreulich: Nach der ersten Überschreitung der 50% -Schwelle mit Inlandgeflügel im Jahre 2011 sind im Kalenderjahr wiederum 3.2% Küken mehr eingestallt und verarbeitet worden. Die Schlachtgewichte haben sich im laufenden Jahr ebenfalls erhöht, was eine Produktionszunahme in der Grössenordnung von 7% erwarten lässt. Mit einem zunehmenden Anteil von Zerlegepoulets wird dem Konsumtrend zu Geflügelteilen (Schnitzel, Schenkel, Flügel) Rechnung getragen. Seit letztem Jahr ist in der Schweiz Geflügelfleisch nach Schweinefleisch das zweitmeistkonsumierte Fleisch.
Inlandeier gewinnen Marktanteil
Die inländische Eierproduktion entwickelt sich stetig weiter: Auch 2011 sind neue Betriebe in Produktion gegangen und lieferten die von den Konsumenten geschätzten Schweizer Eier. Der Marktanteil liegt mittlerweile bei über 52%. Mit den stark gestiegenen Futterpreisen in Europa wird die Differenz zum CH-Preis zunehmend kleiner – wiederum eine Chance für Inlandeier.
Die Produktionsplanung ist zudem so optimiert, dass auf Weihnachten und Ostern über zwei Drittel der Jahresproduktion anfallen.






