Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2012. In fünften Teil wird die Futter-, Getreide- und Ölsaatenernte genauer analysiert.
Genug Futter für den Winter
Schon Ende März war in milden Gebieten genügend Gras vorhanden, um das Vieh weiden zu lassen. Der April brachte das gewünschte Wasser für das Wachstum und der Mai das nötige sonnige Wetter, um Silage in die Ballen zu pressen und das erste Heu unter Dach zu bringen. Schweizweit war die Silage- und Heuernte sehr gut.
Der warme Sommer mit jederzeit genügend Niederschlägen liess das Gras auf Wiesen, Weiden und Alpweiden kräftig wachsen. Ende Sommer lag genügend Heu und Silage in den Scheunen gelagert und Ballen um die Höfe gestapelt. Dazu fiel die Maisernte sehr gut aus, so dass die Futterversorgung für den Winter gesichert war.
Auch auf den Alpen wuchs im vergangenen Sommer dank regelmässigem Regen viel Futter, regional war der Alpsommer aber eher zu nass.
Getreide: Gute Qualität, unterdurchschnittliche Erträge
Nach einem strengen Winter, der in vielen Getreidekulturen zu Auswinterungsschäden führte, litten die Kulturen im Frühling vielerorts unter den nassen Bedingungen. Die Erträge lagen daher 10 bis 15% unter denjenigen von 2011 und auch leicht unter dem langjährigen Durchschnitt. Dank der erfreulichen Qualität mit sehr guten Fallzahlen, guten Hektolitergewichten und wenig Auswuchs verlief die Vermarktung rund. Die Versorgung sollte zu 90% mit einheimischem Getreide gewährleistet sein.
Durch den hohen Krankheitsdruck waren die Unterschiede zwischen den Erträgen im ÖLN und im Extensoanbau ausgeprägt. Die Ernterichtpreise lagen zwischen Fr. 44.-/100kg für Klasse III und Fr. 53.-/100kg für Klasse Top. Die gesamte Getreideanbaufläche ging um rund 400 ha auf 145'170 ha (80'700 ha Brotgetreide, 64'470 ha Futtergetreide) zurück. Dabei nahmen die Gersten- und Futterweizenfläche überdurchschnittlich ab und der Selbstversorgungsgrad bleibt mit 60% auf einem tiefen Niveau.
Insgesamt wurden gemäss Ernteschätzungen vom August 382'000 t Brotweizen, 89'000 t Futterweizen und 185'000 t Gerste geerntet. Die Anbaufläche der Eiweisspflanzen blieb mit 3'845 ha stabil, der Selbstversorgungsgrad liegt auch hier auf einem tiefen Niveau.
Ölsaatenernte etwas geringer
Die Anbaufläche der Ölsaaten Raps (inklusive nachwachsender Rohstoffe), Sonnenblumen und Soja nahm leicht zu und betrug 27'238 ha. Die Erträge lagen aufgrund der feuchten und kühlen Witterung im Frühling rund 10-15% unter denjenigen des Vorjahres. Die geschätzte Erntemenge an Raps betrug 64'000 t. Der Markt war ausgeglichen und die Anbaufläche soll mit Rahmenverträgen für die Ernte 2013 stabil gehalten werden. Dabei wird ein höherer Anteil an HOLL-Raps (neue Spezialsorte mit hitzebeständigem Öl) angestrebt.
Bei den Sonnenblumen wäre ein Ausbau der Fläche gewünscht, um die gewünschten 10'000 t sicher zu erreichen. Die Kultur wird daher mit einem Beitrag aus dem Ölsaatenpool gefördert.





