Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2012. Im zweiten Teil wird der Ferkel-, Schweine-, Lämmer-, Geflügel- und Eiermarkt genauer analysiert.
Auf und ab bei den Ferkeln
Nach drei einkommensschwachen Jahren reduzierten die Bauern die Ferkelproduktion stark. Bereits zu Jahresbeginn stiegen die Preise bis anfangs März auf ein Jahreshöchstniveau von 8.00 Franken je Kilo Lebendgewicht für 20 Kilo schwere Ferkel an und waren damit mindestens 2 Franken über dem miserablen Vorjahreswert. Mitte April drehte der Markt wieder, der Absatz harzte und der Preis sank kontinuierlich bis Ende Juli auf 5.90 Franken je Kilo lebend ab Stall. Er lag damit aber noch 2 Franken über dem Vorjahresniveau. Zum Jahresende war die Marktlage gut. Im Jahresschnitt galten 20-Kilo-Ferkel Franken 6.70 je Kilo lebend, das sind Franken 1.85 mehr als 2012.
Kehrtwende im Schweinemarkt
Durch den Rückgang der Ferkelproduktion kam es auf dem Schweinemarkt zu einer Kehrtwende. Die Menge ging um 3,4 Prozent zurück und bewegte sich damit auf dem Produktionsstand von 2009. Im Frühjahr waren Schweine gesucht und es wurde ein Importkontingent von 3'700 Tonnen Schweinen in Hälften bewilligt. Das Regenwetter im Frühling liess den Verkauf von Grillfleisch harzen. Ab Juni kam erneut Schwung in den Markt und die Preise er-reichten einen Höchstwert von 4.70 Franken je Kilo SG. Im Schnitt wurden bis Ende November 4.50 Franken je Kilo SG bezahlt und damit 1.06 Franken je Kilo mehr als im katastrophalen Vorjahr.
Schlachtlämmer auf gutem Weg
Lammfleisch verkaufte sich während des ganzen Jahres gut. Das höhere Angebot durch die Wanderherden und die Konkurrenz von Importfleisch drückten aber im Frühling auf den Preis. Mit einem Jahrestiefstwert von 10.50 Franken je Kilo SG für mittelfleischige Schlachtlämmer lag dieser dennoch 70 Rappen über dem Vorjahreswert. Durch den guten Osterverkauf erholten sich die Preise und stiegen mit der Alpung und dem dadurch geringen Angebot im Sommer nach und nach an. Den Mangel an Lammfleisch deckten Importe ab. Insgesamt wurden dieses Jahr 6'150 Tonnen Lammfleisch importiert, was der gesamten Vorjahresmenge entspricht. Die Alp- und Berglammprojekte kurbelten im Herbst den Lammfleischverkauf an. Entgegen dem bisherigen Marktverlauf stiegen die Preise bis auf ein Höchstniveau von 12.40 Franken je Kilo SG weiter an.
Eier und Poulets erobern Terrain
Die Schweizer Eier- und Pouletproduktion wuchs auch dieses Jahr munter weiter. Je nach Jahr und Produkt beträgt die Zunahme zwischen 1 und 4 Prozent. Die Schweizer Konsumenten bevorzugen inländisch produzierte Eier und Poulets – dank guten Haltungsbedingungen (knapp 90 Prozent Besonders Tierfreundliche Stallhaltung BTS) und Familienbetrieben mit Bodenbezug. Trotz markanten Preisdifferenzen zu Importprodukten und Einkaufstourismus gewannen die Inlandproduzenten weitere Marktanteile: Schweizer Eier liegen inzwischen bei 54 Prozent, Schweizer Poulets bei 53 Prozent Inlandanteil am Gesamtkonsum. Die Markt- und Absatzsituation war sowohl bei Eiern wie Poulets gut bis sehr gut. Dies beruht auf Produktionsverträgen, die zwischen Produzenten und Abnehmern bestehen. Speziell für die Geflügelmast werden neue Produzenten gesucht.