Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2016. In der neunteiligen Serie erfahren Sie das Wichtigste zum Landwirtschaftsjahr 2016. Im vierten Teil geht es um den Schweinemarkt, Lammfleisch, Eier und Poulets.
Der QM-Schweinepreis kletterte im heissen Sommer während sechs Wochen auf den Jahreshöchstpreis von 4.30 Franken je Kilo SG, das sind 50 Rappen mehr als im Sommer 2015. Trotz guter Marktsituation konnte kein weiterer Preisaufschlag erzielt werden. 2016 wurde rund ein Prozent weniger Schweinefleisch produziert als 2015. Wegen der guten Versorgung wurden keine Importe bewilligt.
Die QM-Schweine galten im Schnitt ab Hof 3.79 Franken je Kilo SG, das sind 34 Rappen mehr als 2015. Die guten Schweinepreise des rentablen Schweinejahres 2013 (Fr. 4.47) bleiben unerreichbar fern. Der Schweinezyklus verkürzt sich drastisch und schon geringe Produktionsveränderungen schlagen sich rasch und heftig im Schweinepreis nieder.
Weniger Schweizer Lammfleisch
Lammfleisch liess sich sehr gut verkaufen, obwohl das Angebot aus den Wanderherden und die Konkurrenz durch Importfleisch im Frühling reichlich waren. Der Jahrestiefstwert lag bei 11.00 Franken je Kilo SG für Schlachtlämmer, beachtliche 80 Rappen weniger als im Frühjahr 2015.
An Ostern und über den Sommer stiegen die Preise auf ein Höchstniveau von 13.00 Franken je Kilo SG für mittelfleischige Lämmer. Um die Nachfrage zu decken, wurden 2016 insgesamt 6850 Tonnen Lammfleisch importiert, 250 Tonnen weniger als in derselben Vorjahreszeit. Die Alp- und Berglammprojekte kurbelten den Lammfleischkonsum an. Die Inlandproduktion stieg um rund 7 %. Lämmer galten im Schnitt 12.05 Franken je Kilo SG, das sind 20 Rappen weniger als in der Vorjahreszeit.
Eier und Poulets gewinnen Inlandanteil
Seit mehreren Jahren wählen Konsumentinnen und Konsumenten im Detailhandel und in der Gastronomie zunehmend Schweizer Eier und Schweizer Poulets. Die Inlandanteile am Gesamtkonsum erreichen mittlerweile 60 % bei den Eiern und 55 % bei den Poulets.
Beide Betriebszweige zeichnen sich durch die konkrete und gute Koordination zwischen Vermarktung und Produzenten aus - was sich für alle Beteiligten positiv auswirkt.