Der Schweizerische Bauernverband (SBV) zieht Bilanz über das Jahr 2016. In der neunteiligen Serie erfahren Sie das Wichtigste zum Landwirtschaftsjahr 2016. Im fünften Teil geht es um Futterbau, Getreide und Raps.
Kälte- und nässebedingt erfolgte der Alpauftrieb bis um 10 Tage verspätet. Die Alpweiden litten im Frühjahr und Frühsommer unter dem nassen Wetter. Es wurde auch viel Futter zertrampelt wegen dem durchnässten Boden. Dafür gab es keine Wasserknappheit auf den Alpen und die Futterversorgung auf den Alpweiden war bis in den Herbst gut.
Der Heuet erfolgte zum Teil im Tal, aber vor allem in den höheren Lagen, verspätet. Im Herbst stellte man fest: Die Scheunen sind bis obenauf gefüllt mit Heu und Emd. Es wurde auch viel und qualitativ gute Silage geerntet. Je nach Region und der Qualität der Böden fielen die Maisernten unterschiedlich aus.
Die Getreidemengen fielen tiefer aus
Trotz tieferen Getreidemengen als in den Vorjahren waren die Proteingehalte hoch und lagen über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Hektolitergewichte hingegen lagen deutlich unter den Vorjahreswerten. Dank den trockenen Bedingungen im Sommer war die Belastung mit Mykotoxinen tiefer als befürchtet, aber dennoch höher als in den zwei Jahren zuvor. Betroffen waren vor allem Triticale und Futterweizen. Probleme für die Verarbeiter konnten dank der Kontrolle bei der Übernahme vermieden werden.
Dennoch konnte der Bedarf der Mühlen an Schweizer Brotgetreide nicht vollständig gedeckt werden und ein Zusatz-Importkontingent von 30 000 Tonnen war nötig. Die Richtpreise lagen auf dem Vorjahresniveau bei 52 Franken für die Klasse Top, 50 Franken für die Klasse I und 49 Franken für die Klasse II.
Durchschnittliche Rapserträge
Die durchschnittlichen Rapserträge lagen unter dem Niveau des Vorjahres. Dadurch konnte ein Teil der noch an Lager liegenden Rapsmengen aus dem Rekordjahr 2014 abgebaut werden. Der Bedarf der Ölmühlen konnte somit gedeckt werden. Nach dem Preisrückgang im letzten Jahr sind die Produzentenpreise für Raps aufgrund des leicht höheren Ölpreises auf den internationalen Märkten trotz des weiterhin starken Frankens leicht höher als im Vorjahr.
Die Anbaufläche von Sonnenblumen stieg leicht an. Für Soja lagen die Ertragserwartungen auf dem Niveau des Vorjahres. Soja und Sonnenblumen erhielten auch eine zusätzliche Unterstützung durch die Ölsaatenbranche (Produktionspool Ölsaaten), um die Wirtschaftlichkeit dieser Kulturen zu verbessern.